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Okarben soll schöner werden

Michael Soborka, Leiter des städtischen Tiefbauamtes (r.), erläutert in der Sitzung des Okarbener Ortsbeirats, dass sich nicht alle Wünsche wie etwa ein markierter Radweg in der Tempo-30-Zone realisieren lassen. Foto: Fauerbach
Michael Soborka, Leiter des städtischen Tiefbauamtes (r.), erläutert in der Sitzung des Okarbener Ortsbeirats, dass sich nicht alle Wünsche wie etwa ein markierter Radweg in der Tempo-30-Zone realisieren lassen. Foto: Fauerbach

Karben. Großes Interesse an der zweiten öffentlichen Sitzung des Ortsbeirates Okarben hatten die Bürger des Stadtteils. Mehr als 50 Okärber konnte Ortsvorsteher Sebastian Wollny (CDU) und die Mitglieder des Ortsbeirates Matthias Flor (SPD), Andreas Gangel (CDU), Gerald Schulze (SPD) und Schriftführerin Christine Fauerbach (CDU) im großen Saal des Bürgerzentrums begrüßen.
Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und Michael Soborka, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, standen für Fragen zu Themen auf der sechs Punkte umfassenden Tagesordnung zur Verfügung. Top-Thema war die Sanierung der Hauptstraße ab Höhe der Sparkasse in Richtung Omega-Unterführung samt Eingangsbereich zur Neugasse mit Gehwegen.
Kanal und Gehwege werden saniert
Im Haushalt für 2021 stellen Stadt und Stadtwerke insgesamt 770 000 Euro bereit, um die Fahrbahn inklusive Kanal und Gehwege auf dem Reststück der Hauptstraße zu sanieren. Soborka nannte als Baubeginn für den vierten Bauabschnitt zwischen Dorfmitte und Bahnhof den September. Er rechnet mit einer dreimonatigen Bauphase. In dieser Zeit gewährleistet seien der Fußgängerverkehr sowie die Zufahrt von Rettungsfahrzeugen und Müllwagen. Anliegerzufahrten werden in der Bauzeit teilweise möglich sein. Die Stadtwerke verlegen Kanalrohre mit einem größeren Durchmesser und neue Leerrohre. Die Telekom gab an, in diesem Bereich bereits Leerrohre zu haben, und die OVAG verbessert die Stromsicherheit.
Im Zuge der barrierefreien Neugestaltung der Fahrbahn ohne Wellen werde der Parkraum mit Straßenmarkierungen neu sortiert. »Durch die Baumaßnahmen geht kein Parkplatz verloren«, versprach der Bürgermeister. »Die Fahrbahn bleibt, wo sie ist«, informierte Tiefbauer Soborka.
Zum Bedauern der Planer ist die Ausweisung eines Fahrradweges in einer Tempo-30-Zone wie der Okärber Hauptstraße laut Straßenverkehrsordnung nicht zulässig. Die Gehwege erhalten ein Gefälle von 2,5 Prozent, damit Niederschlagswasser abfließen kann. Der Bürgermeister informierte, dass es einen Ortstermin plus Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Okarben mit der Stadtpolizei und dem Bauunternehmen geben werde.
Weitere Themen der Sitzung: Für 20 000 Euro ist der Ausbau des Feldweges Untergasse parallel zur Nordumgehung geplant, sagte Rahn. Damit entstehe für Bürger und Schüler ein sicherer Rad- und Fußweg von der Nordumgehung zur Nidda und Dögelmühle bis zur TG-Turnhalle und Kurt-Schumacher-Schule.
Bürger regten einen zusätzlichen Weg entlang der Bahnlinie an. Zurückgestellt wurde nach angeregter Diskussion der von Matthias Flor vorgestellte SPD-Antrag »Anlieger frei im Klingelwiesenweg«. Die im Volksmund als Promilleweg zwischen Roggau und Okarben gelegene Straße werde von Pendlern »aus dem Hinterland« als Schleichweg genutzt. Rahn informierte, dass eine Befragung ergab, dass 42,68 Prozent der Nutzer angaben, nach Karben oder dem Arzt unterwegs zu sein. Bei 45 Prozent habe es sich um Okärber gehandelt und nur bei 8,57 Prozent um Pendler, die eine Abkürzung nahmen.
Wollny: Keine Allee
am Klingelwiesenweg

Es soll eine erneute Befragung der Autofahrer erfolgen, ein Zählgerät aufgestellt werden und morgens verstärkt Polizeikontrollen stattfinden, um neue Fakten zu sammeln. Eine kombinierte Anlieger-frei-Straße und ein Fahrradweg seien gesetzlich nicht möglich. »Wir kriegen keine Ausnahmeregelung hin«, sagte Rahn.
Auch der Vorschlag von Gerald Schulze, den Klingelwiesenweg in eine Allee umzugestalten wurde abschlägig beschieden. »Es gibt keine Flächen für Bäume und Büsche«, erklärte Ortsvorsteher Sebastian Wollny.
Um Bürger für Patenschaften für öffentliche Baumscheiben und Grünflächen zu gewinnen, wollen Ortsvorsteher Wollny und Gerald Schulze mit den Bürgern sprechen. Die Stadt werde die Rahmenbedingungen schaffen und in Kürze eine öffentliche Präsentation mit Vorstellung des Projektes in Petterweil präsentieren. »Dort hat das Projekt zu 90 Prozent geklappt«, freute sich Rahn.
Zurückgezogen wurde der Antrag, in der Mitte der Großgasse eine Barriere zu bauen, um diese in eine Sackgasse von zwei Seiten zu verwandeln. Der Ortsbeirat sprach sich dagegen aus. Das Geländer an der Niddabrücke wird im Zuge der Nidda-Renaturierung in diesem Jahr abmontiert und saniert. Zur Schaffung weiterer Kindergartenplätze in Okarben wurden 550 000 Euro im Haushalt bereitgestellt. Rahn informierte, dass die Stadt die bestehende Kita nicht ausbauen wolle. Das sei nicht sinnvoll, man favorisiere den Neubau einer weiteren Kita Am Strassberg. Gespräche mit Grundstückseigentümern liefen bereits.
Für Okarben stehen in diesem Jahr Investitionen in Höhe von bis zu acht Millionen Euro an. Für die Feuerwehr wird ein neues Domizil gesucht. Ortsansässige Vereine sollen in einer von der Stadt geplanten Videokonferenz ihre Wünsche zur Nutzung des Bürgerhauses nennen. Rahn will bei der OVAG die Beleuchtung des Weges zum Friedhof beantragen.
Von Christine Fauerbach