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Plötzlich dramatisch

Hospizhilfe lädt zu Improvisationen ein

Zum Welthospiz-Tag spielte das Improvisationstheater „Omelett Komplett“ auf der Bühne des „Kuhteliers“. Zu dem Theaternachmittag hatte die Ambulante Hospizhilfe Karben eingeladen.

Karben. „Heute gibt es ein Unikat zu sehen, nichts ist vorgefertigt bei dieser Theatervorstellung“, kündigt Uschi Jacobsen, Koordinatorin der Ambulanten Hospizhilfe, bei der Begrüßung der zahlreichen Besucher an. Stühle müssen noch schnell dazu gestellt werden von Peter Mayer vom „Kuhtelier“.

Die kleinen Tische vor der Bühne sind stimmungsvoll dekoriert und schnell entspinnen sich Gespräche zwischen den Gästen. So wünscht es sich die Hospizhilfe, die zwei- bis dreimal im Jahr zu einer öffentlichen Veranstaltung einlädt.

„Wir wünschen uns, dass durch unsere öffentlichen Veranstaltungen die Hospizhilfe in Karben bekannter wird“, erklärt Uschi Jacobsen. „Es ist immer noch so, dass viele Karbener unser Angebot, sterbende und schwerkranke Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt zu begleiten, nicht kennen.“ Sie räumt dabei auch gleich mit der Vorstellung auf, dass jeder Kontakt und jede Sterbebegleitung stets von tieftraurigen Gefühlen begleitet sein müssen. „Auch in der letzten Lebensphase kann man Lachen und Freude empfinden, darum bemühen wir uns in der Sterbebegleitung.“ Die Menschen sollten sich „auf unsere Besuche freuen, wir wollen das Herz erwärmen“. Diese Sterbebegleitung leisten 15 ehrenamtliche Helfer kostenlos und auf Anfrage. Sie kommen nach Hause oder gehen in Pflegeheime. Sie setzen sich ans Bett und führen Gespräche, hören zu, lesen vor und lauschen gemeinsam Musik.

Nicht allein sein

Um Geborgenheit geht es und um Zuwendung. „Niemand möchte am Lebensende alleine sein mit seinen Ängsten und Sorgen, das ist der größte Wunsch, das hören wir immer wieder“, erläutert Jacobsen.

Aber auch den Angehörigen werde Unterstützung zuteil in einer schweren und belastenden Zeit, die sich oft über Monate hinziehen kann. Dann gibt sie die Bühne frei fürs Improvisationstheater.

Denn an diesem Nachmittag soll Platz sein für die überraschenden Momente des Lebens. „Jede unserer Vorstellungen ist einzigartig“, erklärt Hans Baier, Moderator der Frankfurter Laienspielgruppe. „Sie rufen uns einen Vorschlag zu, eine Idee und wir setzen es um.“ „Wir machen das Beste draus, wie im echten Leben.“

Mit großer Spielfreude und Talent zum Improvisieren entwickelt sich auf der Bühne eine Mischung aus Parodie und Lustspiel. Munter geht es weiter, Zuruf, Spiel, es entstehen unerwartete Geschichten, untermalt mit Gestik, Sprache, Stimme – gespielt von Hans Baier, Susanne Nowak, Sabine Czeran und Magnus Reß. (ado)