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Schon zur Hälfte belegt

Viele Niederdorfelder Bürger nutzten die Gelegenheit, sich das neue Seniorenzentrum »Im Niddertal« bei der Eröffnungsfeier anzuschauen. Foto: Niehoff
Viele Niederdorfelder Bürger nutzten die Gelegenheit, sich das neue Seniorenzentrum »Im Niddertal« bei der Eröffnungsfeier anzuschauen. Foto: Niehoff

Niederdorfelden. Ungewöhnlich großen Zuspruch hat die Eröffnungsfeier des Seniorenzentrums »Im Niddertal« im Neubaugebiet »Im Bachgange« am Freitag der Vorwoche gefunden. Denn außer den »Offiziellen« wohnten vor allem zukünftige Bewohner des Zentrums der Eröffnungsfeier bei.
Ungewöhnlich kurz war auch die Phase vom ersten Sondierungsgespräch im Herbst 2017 bis hin zur offiziellen Einweihung. Darauf wiesen jedenfalls alle Redner im Verlauf der kleinen Feier im Foyer der Pflegeeinrichtung immer wieder hin. Dabei hat allein die Bauphase mit gut zweieinhalb Jahren fast die Hälfte dieser Zeit verschlungen. »Das lag sicherlich auch daran, dass die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Klaus Büttner (SPD), sich von Anfang an so intensiv für das Projekt eingesetzt hat«, lobte der Landtagsabgeordnete Heiko Kasseckert (CDU) das unermüdliche Engagement der Gemeindeverantwortlichen.
Entstanden ist so ein Zentrum zum Wohnen im Alter und zwar in Form eines Pflegeheims mit 86 Plätzen in möblierten Einzelzimmern und 41 Wohnungen zwischen 46 und 86 Quadratmetern Größe. Das Pflegeheim wurde nun offiziell eingeweiht und ist bereits zur Hälfte belegt.
Die 41 Einheiten »betreutes Wohnen«, die erst ab August bezogen werden können, sind bereits alle vergeben und es wurde schon eine Warteliste angelegt. »Ja und auf die haben wir uns diese Woche setzen lassen. Eigentlich wollten wir zu den Ersten gehören, die einziehen, doch dann ist ein familiäres Ereignis dazwischen gekommen. Uns so sind wir jetzt auf der Warteliste«, berichten Monika und Wolfgang Zeller aus Niederdorfelden.
Treffpunkt für
die Nachbarschaft

Für sie ist es wichtig, auch im Alter in ihrer Heimatgemeinde zu bleiben und so weiterhin den Kontakt zur eigenen Familie und den Freunden aufrechterhalten zu können.
Und genau darauf zielt das Konzept ab: Es sollten unterschiedliche Wohnformen für ältere Menschen geschaffen werden mit zahlreichen ergänzenden sozialen und gesellschaftlichen Angeboten, wie ein öffentliches Stadtteil-Café mit Mittagstisch-Angeboten, eine Arztpraxis, eine Senioren-Tagespflege und eine Kita mit 12 U3-Plätzen. »Uns war wichtig, am Standort Niederdorfelden ein Wohn- und Nutzungskonzept zu verwirklichen, das einerseits auf eine integrierte, wohnortnahe Versorgung für Senioren setzt, das aber gleichzeitig auch Jung und Alt miteinander verbindet und so zu einem Treffpunkt für ganz Niederdorfelden wird«, verdeutlichte Christian Weinz, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Lilien Pflege NDF Wiesbaden noch einmal ausdrücklich. Das überzeugte von Anfang an auch Bürgermeister Klaus Büttner: »Alle Kommunen müssen sich heute den immer schwieriger werdenden demographischen Entwicklungen stellen und ihre Zukunftsplanungen auf eine älter und differenzierter werdende Bewohnerschaft ausrichten«. Weil die Unterstützung und Pflege der Älteren durch ihr familiäres Umfeld immer mehr zurückgeht, sind es Einrichtung wie die des Seniorenzentrums »Im Niddertal«, denen es mit ihrem Verbundkonzept hoffentlich gelingt, einen wertvollen Beitrag zur generationengerechten Gemeinde Niederdorfelden zu leisten.
Steffen Weinz, Mitinhaber der Betreiberfirma Lilien, machte aber auch deutlich, dass bei allem Miteinander und Füreinander die Individualität der älteren Menschen stets gewahrt sein sollte. »Wenn die Individualität in der Gemeinschaft respektiert wird, dann bleibt auch die Gemeinschaft stark«, so Weinz. Deshalb sollen sich die neuen Bewohner des Seniorenzentrums »Im Niddertal« auch zukünftig mit all ihren Erfahrungen und ihrem Wissen in die Gemeinschaft einbringen.
Weil bei allen Rednern an diesem Vormittag stets von generationsübergreifenden Aktionen die Rede war, ergriff Bürgermeister Büttner zum Schluss noch einmal das Wort und erinnerte den Bauunternehmer und Bauherrn Michael Schneider an sein lang zurückliegendes Versprechen, am Ende der Bauphase einen Spielplatz in unmittelbarer Nähe zu dem Zentrum errichten zu wollen.
Von Jürgen W. Niehoff