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SPD-Mann Kuhl durchgesetzt

Karben. Nach zehn Jahren steht wieder ein SPD-Politiker an der Spitze des Groß-Karbener Ortsbeirats. Mit den drei Stimmen von SPD und Grünen wurde Hans-Jürgen Kuhl gewählt.

Kuhls Wahl wurde möglich, weil die Grünen den Freien Wählern einen Sitz im Stadtteilgremium abgejagt hatten. Und anders als vor zehn Jahren stimmten CDU und Grüne diesmal nicht zusammen. Seinerzeit war Heinz Schülke (Grüne) gewählt worden.

Der Wechsel sorgte für reichlich „prominente“ Zuschauer: Schülke und Grünen-Fraktionschef Mario Schäfer, zwei Stadträte der CDU sowie Fraktionschef Thomas Görlich, Parteichefin Christel Zobeley und Ehrenstadtrat Hans Puchtinger von der SPD verfolgten das Geschehen.

Nach dem deutlichen Wahlsieg von Ende März hatte auch CDU-Kandidat Hartmuth Plewe seine Ansprüche auf das Spitzenamt angemeldet. Nun fühlte er sich gekränkt, was auch die einstimmige Wahl zum Vizeortsvorsteher nicht änderte: „Wenn man sich das Wahlergebnis anschaut, kann ich den Wählerwillen in der Wahl hier nicht wiedererkennen.“ SPD-Chefin Zobeley wies Plewe zurecht: „Es wäre gut gewesen, wenn Sie sich erkundigt hätten, wie es hier vor fünf und zehn Jahren lief. An diesen Gepflogenheiten orientieren wir uns jetzt.“ Ortsvorsteher Kuhl versuchte zu beruhigen: „Wenn sich hier eine Koalition bildet, müssen Sie das akzeptieren“, forderte er Plewe auf. „Ich hoffe, dass wir ab jetzt die Parteipolitik außen vor lassen und viel erledigen können.“ Denn Themen wie die Biogasanlage, die Nordumgehung und das schleppende Vorankommen der Dorferneuerung drängen. (den)