Karben. An Stelle des ehemaligen König+Neurath-Werkes ist das Johanniter-Stift entstanden. Es öffnet diese Woche. Die ersten acht Bewohner sollen am Donnerstag einziehen, kündigt Leiterin Gabriele Roettger (49) an. „Ihr“ Haus ist fast fertig ausgestattet, die Chefin entspannt. „Die Terminplanung funktioniert perfekt, alles läuft Hand in Hand.“ Sie leitete vorher ein Haus in Augsburg.
Derzeit sind die Handwerker bei den letzten Aufbau- und Einräumarbeiten. Bis zu anderthalb Jahre wollen sich die Johanniter Zeit lassen, um das Haus mit 105 Bewohnern voll zu belegen. Nach und nach sollen die drei Wohnbereiche in drei Stockwerken belegt werden. „Wir wollen nicht auf Teufel komm’ raus belegen“, sagt Roettger, sondern die Qualität halten.
Die Nachfrage ist riesig: Vor allem Karbener Senioren zögen aus anderen Häusern der Region zurück in die Heimat. Und viele jüngere Karbener holten ihre Eltern zu sich an den Wohnort. Vier Menschen wohnen schon im Haus, haben ihre Wohnungen für Betreutes Wohnen im zweiten Stock bezogen. Alle 13 sind vermietet, die anderen Bewohner ziehen noch ein.
Die Ausstattung des Stifts kann sich sehen lassen: In großen Gemeinschaftsräumen sollen die Bewohner zusammenkommen und jederzeit nach Wunsch Mahlzeiten erhalten. Im Fitnessraum können die Senioren ihre Muskeln fit halten, in Wellnessbädern oder der Bibliothek entspannen. „Wir wollen ein Haus zum Genießen sein“, sagt die Leiterin. Ute Reising-Ochsenhirt eröffnet im Stift eine Dépendance ihres alteingesessenen Friseursalons aus der Rathausstraße. Das Restaurant mit Buffet und „Coffeelounge“ ist durchgehend offen. „Viele Menschen haben Angst vor Altenheimen, weil sie fürchten, dort ihre Selbstbestimmung zu verlieren“, weiß Roettger. Also kann jeder aufstehen, schlafen gehen, essen, wann er mag. 18 der 17 bis 19 qm großen Zimmer lassen sich für Paare zu Zwei-Zimmer-Appartements kombinieren. (den)
Johanniter-Stift lädt zum Tag der offenen Tür am Samstag, 3. Dezember, 14.30 Uhr ein