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Treffpunkt für alle – Jugendfreizeitgelände soll für alle Generationen interessant werden

"Ihren" Basketballplatz wollen sie behalten (v.l.): Dominik Walke, Eileen Trujillo, Katharina Gräf, Joelle Ramb, Camille Götz, Nick Siegrist und Luis Malek. Foto: Krejcik
"Ihren" Basketballplatz wollen sie behalten (v.l.): Dominik Walke, Eileen Trujillo, Katharina Gräf, Joelle Ramb, Camille Götz, Nick Siegrist und Luis Malek. Foto: Krejcik

Zwischen dem Schlosspark und der Nidda in Groß-Karben sollen sich bald Jugendliche, aber auch andere Altersgruppen bei Spiel, Bewegung und beim Entspannen wohl fühlen und sich begegnen.

Karben. Im Schlosspark des Degenfeld’schen Schlosses schnattern an diesem Nachmittag wildlebende Gänse, im benachbarten Grundstück blöken Schafe. Die hohen Bäume bieten Schutz, und das erste Gras lädt sie zum Fressen ein.

Künftig soll es auf dem Gelände gleich nebenan auch für Menschen attraktiver werden. Das Gebiet zwischen Schlosspark, der Turnhalle der Turngemeinde Groß-Karben (TG) und der Nidda soll zum Treffpunkt für alle Generationen werden. Für Jugendliche will man attraktivere Sport- und Entspannungsmöglichkeiten schaffen. Zudem möchte die TG auch Nicht-Vereinsmitglieder zur Bewegung animieren. Hierfür machen sich die Aktiven des Arbeitskreises (AK) Dorferneuerung stark wie Mitglieder der TG. Auch Jugendliche haben ihre Ideen eingebracht.

„Die Umgestaltung des Jugendfreizeitgeländes ist eines der Projekte der Dorferneuerung Groß-Karben“, sagen Harald Ruhl und Hans-Jürgen Kuhl vom AK.

Der Ort sei ideal als Treffpunkt, in Groß-Karben gebe es keine vergleichbaren Plätze, sagen Eileen Trujillo (15), Katharina Gräf, Joelle Ramb (beide 14) und Luis Malek (17). Sie sitzen in der Hütte neben dem Basketballplatz, wo sie sich regelmäßig treffen. „Hier haben wir unsere Ruhe“, sagen sie. An Ideen, wie man den Ort noch attraktiver gestalten könnte, mangelte es den Jugendlichen nicht. An einem Infostand an der Kurt-Schumacher-Schule wurden Ideen gesammelt. Manche wünschten sich einen Grillplatz, andere einen Swimmingpool. „Die Wünsche müssen auf das Machbare reduziert werden“, so Ruhl.

Wünsche beachten

Hierfür stünden 50000 Euro für die Umsetzung in diesem Jahr zur Verfügung. Trotz dieser Begrenzung scheint es auf einen Kompromiss hinauszulaufen, mit dem auch die Jugendlichen gut leben können. Denn trotz ihrer teils sehr phantasievollen Wünsche sind sie sich einig: „Ganz wichtig ist, dass wir die Hütte behalten dürfen oder sogar eine schönere bekommen.“ Und der Basketballplatz solle unbedingt erhalten bleiben, sagen Eileen Trujillo und Dominik Walke (16), so hätten sie heute schon Basketball gespielt. Schulsprecher Nick Siegrist (18) bestätigt, dass die Erhaltung des Basketballplatzes und der Hütte oder einer Sitzgelegenheit zum Entspannen ganz oben auf der Wunschliste der Schüler stehe.

Er begrüße es, dass die Jugendlichen in den Prozess eingebunden wurden und werden. Bei seiner Sitzung unterbreitet der Arbeitskreis Ekkehart Böing als Vertreter der Stadt Vorschläge. So sei die Aufwertung des Basketballplatzes durch Umwandlung in ein „multifunktionales Ballsportfeld“ möglich, auf dem weitere Sportarten wie Fußball, Handball oder Volleyball betrieben werden könnten, sagt Peter Hofmann vom AK und reicht entsprechende Prospekte mit Beispielen solcher Multisportanlagen herum. Ganz im Sinne der Jugendlichen spricht sich der AK auch für Möglichkeiten zum Entspannen auf modernen und überdachten Sitzgelegenheiten aus. Die Stadt müsse nun die Machbarkeit prüfen, sagt Ruhl.

Platz aufwerten

Doch nicht nur Jugendliche sollen sich dort wohl fühlen. Um Nicht-Vereinsmitglieder zur Bewegung zu animieren, möchte die TG Groß-Karben einen Fitness-Parcours für Jedermann aufbauen, sagt Heike Waller vom Verein. Auf dem von der Stadt gepachteten Grundstück sollen „Outdoorfitness-Geräte aufgestellt sowie ein Barfußpfad errichtet werden“, so Waller. Da sie in einem Firmen-Wettbewerb für solche Geräte tatsächlich 5000 Euro gewonnen habe, stehe der Verein in den Startlöchern, um das erste Fitnessgerät aufzustellen.

Mit dem Fitness-Parcours wolle man keinesfalls in Konkurrenz treten zu den an der Nidda geplanten Bewegungselementen, betont TG-Vorsitzender Martin Menn. „Zur Einweisung und als Motivationshilfe“ wolle der Verein einmal wöchentlich einen Übungsleiter zur Verfügung stellen.

Die Voraussetzung dafür, dass sich bald ein Treffpunkt der Generationen entwickeln könnte, scheinen also vielversprechend zu sein.