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„Legalisierter Raub“

Nach den Deportationen kam es überall zu öffentlich angekündigten Auktionen aus „jüdischem Besitz“: Tischwäsche, Möbel, Kinderspielzeug, Geschirr, Lebensmittel wechselten die Besitzer. Foto: Veranstalter
Nach den Deportationen kam es überall zu öffentlich angekündigten Auktionen aus „jüdischem Besitz“: Tischwäsche, Möbel, Kinderspielzeug, Geschirr, Lebensmittel wechselten die Besitzer. Foto: Veranstalter

Ergänzt um den regionalen Schwerpunkt Bad Vilbel und Karben ist die Wanderausstellung "Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen" vom 15. September bis 30. November im Kurhaus Bad Vilbel bei freiem Eintritt zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 17 – 19 Uhr, samstags von 11 – 16 Uhr und sonntags von 12 – 17 Uhr.

Bad Vilbel. „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933 bis 1945“ heißt eine Ausstellung des Fritz-Bauer-Instituts und des Hessischen Rundfunks (hr), die am Sonntag, 14. September, um 11.30 Uhr im Kurhaus Bad Vilbel eröffnet wird. Die Präsentation steht unter der Schirmherrschaft von Joachim Arnold, Landrat des Wetteraukreises.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Gesetzen und Verordnungen, die ab 1933 auf die Ausplünderung jüdischer Bürger zielten. Die Ausstellung zeigt, wie das „Dritte Reich“ durch die Reichsfluchtsteuer, zahlreiche Sonderabgaben und schließlich durch den vollständigen Vermögenseinzug sowohl an denen verdiente, die in die Emigration getrieben wurden, wie an jenen, die blieben, weil ihnen das Geld für die Auswanderung fehlte oder weil sie ihre Heimat trotz allem nicht verlassen wollten. Nach den Deportationen kam es überall zu öffentlich angekündigten Auktionen aus „jüdischem Besitz“: Tischwäsche, Möbel, Kinderspielzeug, Geschirr, Lebensmittel wechselten die Besitzer.

Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen Dr. Thomas Stöhr, Bürgermeister der Stadt Bad Vilbel, der Wetterauer Landrat Joachim Arnold, Guido Rahn, Bürgermeister der Stadt Karben, Rafael Zur, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde und Claus-Günther Kunzmann, Kulturamtsleiter der Stadt.

Katharina Stengel vom Fritz-Bauer-Institut führt in das Thema der Ausstellung ein. Jochen Nix liest aus Dokumenten zum Thema. Die musikalische Umrahmung übernimmt der Chor „Zwischentöne“. Die Ausstellung ist von Montag, 15. September, bis Sonntag, 30. November, zu sehen und jeweils dienstags bis freitags von 17 bis 19 Uhr geöffnet, samstags von 11 bis 16 Uhr und Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. (sam)