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Jesus Superstar und Maria Magdalena

»Jesus Christ Superstar«: Szene einer Aufführung bei den Burgfestspielen 2007. Foto: Sommer
»Jesus Christ Superstar«: Szene einer Aufführung bei den Burgfestspielen 2007. Foto: Sommer

Rockoper steht im Mittelpunkt eines Gottesdienstes in der Christuskirche

Bad Vilbel. Die Gottesdienstreihe »Himmlische Klänge« in der evangelischen Christuskirche wird am Sonntag, 26. Juli, 10.30 Uhr, fortgesetzt. Dieses Mal steht die Rock-Oper »Jesus Christ Superstar« im Mittelpunkt.

Am 12. Oktober 1971 ging in New York die Uraufführung einer zeitgemäßen Vertonung der Passion Christi über die Bühne. Die biblische Vorlage war dieselbe wie sie unter anderem Johann Sebastian Bach in seinen berühmten Passionen vorlag. Musical-Autor Tim Rice hatte also kein neues Thema und keine andere Bibel vorliegen, als er den neuen Text für die Rockoper schrieb, zu der Andrew Lloyd Webber die Musik schrieb, wird in der Ankündigung aus dem Pfarrbüro erläutert. Seitdem ist die Passions-Rockoper in aller Welt immer wieder gespielt worden, sehr oft auch in deutscher Fassung und unter anderem 2007 bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen.

Im Gottesdienst am kommenden Sonntag wird Pfarrer Klaus Neumeier auf einige besondere inhaltliche Aspekte der Rockoper eingehen, unter anderem auf die besondere Rolle der Maria Magdalena. Sie wird sehr deutlich als sehr enge Vertraute Jesu dargestellt, die eigentlich auch seine Frau hätte sein können, wie – wesentlich später – Dan Brown in seinem Buch »Sakrileg« behauptet hat.

Zwei Lieder aus »Jesus Christ Superstar« werden von Annika Küss und Thorsten Mebus am Sonntag live im Gottesdienst gesungen werden: »Everything’s alright« singt Maria als eine Art Schlaflied für Jesus. »I don’t know how to love him« hat sich im Laufe der Jahre als vielleicht bekanntestes Lied aus der Rockoper überhaupt herausgebildet.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist der Ansatz von Webber und Rice, die Geschichte der letzten Lebenswoche Jesu aus der Sicht des Judas zu erzählen. Er sieht in Jesus nicht den Sohn Gottes, sondern den mit göttlichem Geist begabten Revolutionär des Glaubens und auch des jüdischen Volkes, heißt es in der Ankündigung. (zlp)