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Käpt’n Stöhr im Hasenstall – Narren an der Macht • Erfolgreiche Rathausstürmung und Festnahme der Führungscrew

Bad Vilbel. „Die Narren kommen an die Macht wie’s üblich ist zur Fassenacht!“ So drohten die Präsidenten der Sandhasen, Margot Hilling und Wolfgang Merk, als sie am Samstag mit ihrer närrischen Armee und ihrem Narrenschiff zum Sturm auf das Rathaus Aufstellung genommen hatten. „Gut bestückt mit Mensch und Hasen zeigen wir uns gern auf Straßen. Ham viele Fans aus Nah und Fern, die uns unterstützen gern.“ Doch der Rathaus-Kapitän Thomas Stöhr, sein Advokat Jörg Frank vom Niddatal und einige Matrosen lachten nur: „Rathaussturm mit diesen Narren? Ach, geht weg mit euren Karren. Richtige Stürm gibt’s nur auf See. Hier weht noch nicht Mal eine Bö!“

Doch rasch drehte sich der Wind und blies den Verteidigern mächtig ins Gesicht. „Die Heuer war wohl doch zu klein. Sie steh’n da oben fast allein“, spöttelten die Befehlshaber des Narrenschiffs. Sie hissten am Eingang ihre närrische Fahne in Rot-Gelb-Weiß und Blau, ließen ihre Kanone donnern und das Rathaus in einem mächtigen Konfettiregen untergehen. Dabei stürmte die charmante Piratengarde der Sandhasen die in Seenot geratene Festung. Dramatische Szenen spielten sich an der Reling im ersten Stock ab.

Bürgermeister-Käpt’n Stöhr versuchte sich noch in das Gummi-Rettungsboot zu verdrücken, doch da hatten ihn die Amazonen mit der Narrenkapp schon gefasst. Wie er sich auch drehte und wendete, an Flucht war nicht mehr zu denken. In Ketten wurde er von seinem stolzen Kahn geführt und musste den Narren sowie dem Kinderprinzenpaar Chantal I. und Philipp I. den Rathausschlüssel überlassen. Unter dem Jubel der Fastnachtsschar wurde er in den Hasenstall abgeführt.

„Das Einzige, was ihm nun bleibt, sind Träume aus ’ner bessren Zeit“, reimten dort in ihrem Narrenlager die Anführer der Aufrührer. Und in seinen Träumen schipperte er auf der Nidda von Gronau über Dortelweil und die Innenstadt bis zur Erlenbachmündung bei Massenheim, um über den Heilsberg durch den Stöhr-Kreisel wieder das Zentrum zu erreichen. „So kreuzen wir tagaus, tagein, woll’n nie mehr in das Rathaus rein. Dort soll’n Narren ruhig probieren, wie es ist, hier zu regieren. Ich sag’s euch gleich: Die machen schlapp, geben Dienstag wieder den Schlüssel ab“, prophezeite der Bürgermeister. Doch bis dahin genießt er mit seinen Seeleuten aus dem Rathaus und mit den Narren „mächtig viel Radau. Und jetzt ist Schluss. Macht’s gut. Helau!“