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Mehr Schick für die City

Stadt und Planer stellen Ideen für Umgestaltung der Frankfurter Straße vor

Zum Hessentag 2020 will der Bad Vilbeler Magistrat die Frankfurter Straße aufhübschen. Erste Ideen dazu hat jetzt das renommierte Frankfurter Stadtplanungsbüro Albert Speer und Partner den Bürgern der Quellenstadt vorgestellt.

Bad Vibel. Wer durch die Frankfurter Straße läuft, stellt unschwer fest: Außer auf dem neu gestalteten Niddaplatz mit Boutiquen, Eissalon, Cafés und Stadtbücherei möchte man sich nicht allzu lange auf der wichtigen Innenstadtstraße aufhalten. Sie ist stark befahren, die Gehwege sind an vielen Stellen schmal, es mangelt an öffentlichen Sitzgelegenheiten.

„Sich dort niederzulassen, ist nicht allzu gemütlich“, musste auch Landschaftsarchitektin Dorothee Hock festhalten. Sie arbeitet für das Frankfurter Büro Albert Speer und Partner, das vom Magistrat den Auftrag für ein sogenanntes Freiraumkonzept erhalten hat. Die Stadtplaner sollen Vorschläge machen, wie der öffentliche Raum entlang der Frankfurter Straße inklusive der Stichstraßen zur Nidda hin aufgewertet werden kann.

Damit solle die Aufenthaltsqualität gesteigert und die Verweildauer erhöht werden, postuliert der Erste Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU). Keine Frage, dass er damit auch den Hessentag in zwei Jahren im Auge hat. Denn die Stadt will sich von ihrer besten Seite zeigen, und das nicht nur zwischen Festplatz und Kurhaus.

Lastwagen raus

Erste Ideen, wie die schwierige Situation auf der wichtigsten Bad Vilbeler Straße verbessert werden kann, stellten die Albert-Speer-Experten bei einem Informationsabend in der Stadtbibliothek vor. Das Interesse war groß. Trotz der Ferienzeit waren rund 140 Zuhörer gekommen. Sie nahmen teils mit Beifall entgegen, was Architektin Hock vorschlug.

Zunächst möchte sie die Straße für den überörtlichen Lastwagen-Verkehr sperren, es sollen keine Fahrzeuge über 7,5 Tonnen diesen Abschnitt mehr befahren dürfen. Lediglich der Anlieferverkehr soll davon befreit bleiben. Ebenso soll die Buslinie 30 nicht länger durch die Frankfurter Straße verkehren.

Einer Fußgängerzone erteilte die Planerin eine Absage. Die sei „nicht realistisch und in der politischen Diskussion abgelehnt worden“. Stattdessen schlug sie eine Abfolge von einheitlich gestalteten Plätzen vor, etwa in den Einmündungen zur Baugasse oder zum Grünen Weg. Der Marktplatz am Alten Rathaus und die Einmündung zur Ritterstraße sollen zu „Eingangstoren“ für die Innenstadt umgestaltet werden – mit neuen Bodenplatten sowie Sitzbänken und Fahrradständern.

Zwischen den neuen Plätzen will sie an einer Straßenseite ein sogenanntes „Funktionsband“ schaffen, ebenfalls mit Sitzgelegenheiten. Dafür könnten etliche Parkplätze wegfallen. Sie will außerdem weitere Bäume pflanzen und kleine Wasserspiele integrieren. Kopfzerbrechen bereitet ihr noch der südlichste Teil der Frankfurter Straße, rund ums Kaufhaus.Auf den kleinen Stichstraßen von der Nidda zur Frankfurter Straße soll es Mischverkehr geben. Das heißt, Fußgänger, Radler und Autofahrer nutzen dieselbe Straßenfläche.

Kosten noch unklar

Um zu sagen, was die Umsetzung der Pläne kosten könnte, sei es noch zu früh, sagte Stadtsprecher Yannick Schwander dieser Zeitung. Nur so viel verriet er: Für die freihändige Vergabe des Konzepts an das Büro Albert Speer und Partner habe die Stadt eine „mittlere fünfstellige Summe“ aufgewendet.

Nach der Präsentation kamen Dutzende Fragen und Anregungen. Eine Zuhörerin schlug vor, ähnlich wie Bad Homburg an einem „Fassadenanreizprogramm“ teilzunehmen. In Hanau seien 40 Gebäude im Zentrum neu angestrichen worden. Stadtrat Wysocki informierte, das gehöre mit zu den Überlegungen des Magistrats. Zum 30er-Bus sagte der Verkehrsdezernent, „den würden wir gerne aus der Frankfurter Straße herausnehmen“.

Eine andere Zuhörerin schlug vor, Tempo 20 einzuführen. Mehrfach wurde eine zusätzliche Nidda-Brücke für Fußgänger und Radfahrer angemahnt. Ebenso wurde vorgeschlagen, die gesamte Frankfurter Straße neu zu bepflastern „und so die Geräuschbelastung zu reduzieren“. Hock und Wysocki meinten, man wolle nicht gleich die gesamte Straße umgestalten. Neue Pflaster gebe es nur in Höhe der neuen Plätze.