Veröffentlicht am

Nikolaus-Besuch auf Abstand

Der Nikolaus trägt in diesem Jahr einen Mund-Nasen-Schutz und begrüßt am Bürgerzentrum die Karbener Kinder, die ein kleines Geschenk vom Team des Mütter- und Familienzentrums abholen. Foto: Feige
Der Nikolaus trägt in diesem Jahr einen Mund-Nasen-Schutz und begrüßt am Bürgerzentrum die Karbener Kinder, die ein kleines Geschenk vom Team des Mütter- und Familienzentrums abholen. Foto: Feige

Karben. Die Aktiven des Mütter- und Familienzentrums Karben (Müze) haben sich am Samstag mit einem Nikolausstand vor dem Bürgerzentrum positioniert. Auf einem Tisch vor ihnen stehen reihenweise Tüten gefüllt mit allerlei Überraschungen für die Kleinen. Wegen des Infektionsgeschehens müssen jedoch klare Auflagen eingehalten werden.
Die dreijährige Josephine ist aufgeregt. Sie kann es kaum abwarten, herauszufinden, was sich in ihrer Tüte verbirgt. Ihre Augen leuchten. Sie fischt den Schokoladen-Nikolaus heraus. Josephine und ihre Eltern freuen sich sehr über die Nikolaus-Aktion des Müze.
Maske tragen, Abstand halten in der Warteschlange und nur ein kurzer Aufenthalt sind für alle Pflicht. Der Höhepunkt: Der Nikolaus, der auf die Kinder wartet. Fasziniert beobachten sie den Mann mit Nikolausmütze, Bart – und natürlich Mund-Nasen-Schutz, denn auch der Nikolaus muss sich schützen. Manche Kinder haben Gedichte vorbereitet, andere wollen unbedingt ein Foto mit dem Nikolaus knipsen. Die Familien freuen sich, ein Ziel zu haben. Das Wetter ist auch passend – kalt, aber kein Regen. Weil Abstand gehalten werden muss, ist die Schlange ziemlich lang und füllt den Parkplatz vor dem Bürgerzentrum.
Tüten zum Nikolaus
»In den Tüten sind neben Obst, Nüssen und Schokolade eine Anleitung für ein Wachstuch. Die Familien können dieses gemeinsam zu Hause herstellen, selbst die Kleinsten können mithelfen. »Ist das Tuch fertig, kann darin sogar Brot für die Schule eingepackt werden«, erklärt Michaela Eichwede. Sie ist Mitarbeiterin des Müze und hat die Nikolaus-Aktion vergangenen Samstag organisiert. Helfer verteilten die Nikolaus-Tüten an Kinder bis zu zehn Jahren. Als Ersatz für ausgefallene Weihnachtsmärkte und -feiern ist es Ziel des Müze-Teams, den Familien eine Freude zu bereiten.
Um diesen Austausch zu ermöglichen, kam die Idee der Nikolausaktion am 5. Dezember, dem Tag des Ehrenamtes.
Aufgeregt warten Hanna (5) und ihre Schwester (3) darauf, mit dem Nikolaus zu sprechen. Sie sind noch schüchtern und verstecken sich hinter ihrer Mama. Sie haben den Nikolaus noch nie gesehen und haben ein wenig Angst. Das ist aber gar nicht schlimm. »Ich habe gehört, dass ihr dieses Jahr ganz brav wart«, beruhigt der Nikolaus. »Ihr dürft euch euer Geschenk abholen«, ermuntert er die Mädchen. Für die beiden Schwestern ist die Vorweihnachtszeit dieses Jahr ganz besonders: Den Nikolaus haben sie das erste Mal getroffen, sie haben auch das erste Mal einen Adventskalender.
Eljana (5) und ihre Mutter haben nebenbei von der Aktion erfahren und sind spontan vorbeigekommen. Sie finden das Angebot cool und freuen sich auf ihre Tüte. Auf das Wachstuch sind die beiden schon gespannt.
Dem Müze-Team ist es wichtig, während der Pandemie Präsenz zu zeigen und für die Familien da zu sein. »Im Sommer haben wir uns auf dem Spielplatz getroffen. Momentan bieten wir Zoom-Treffen und Hotlines an, aber das ist nicht dasselbe. Der Austausch fehlt sehr. Es ist schön, die Familien wiederzusehen«, sagt Eichwede.
Von Hanna Feige