Karben. Es war fast wie ein Familientreffen – und die Präventionsfamilie in Karben ist groß. Links im Saal des Bürgerzentrums hatten sich Suchtprävention und Suchthilfe aufgebaut, daneben die Schulsozialarbeit. Gegenüber saß Jürgen Jacobson vom Arbeitskreis Tageswohnungseinbruch, fast in Tuchfühlung mit der Polizei von Bad Vilbel und Karben.
An der Rückwand hatten sich die Arbeitskreise Schule und „Gewalt Sehen Helfen“ aufgebaut und schauten dabei auf die Stelltafeln mit der Dokumentation aus zehn Jahre Präventionsarbeit. Der Saal füllte sich, und eilig stellte Moderatorin Dorothea Fingerling noch Stühle dazu. Zahlreiche Wegbereiter, Kooperationspartner und Mitstreiter aus zehn Jahren Präventionsarbeit in Karben waren gekommen, um das Jubiläum zu feiern – auf den Tag genau, zehn Jahre nach der Gründung 1998. Viele trockene Reden mussten sie nicht befürchten, denn gelingende Kommunikation wird in der Präventionsarbeit groß geschrieben. Gegen den musikalischen Gruß des Orchesterprojektes „Best in Class“ der Kurt-Schumacher-Schule und Theatereinlagen hatte niemand etwas.
Bürgermeister Roland Schulz (SPD) beschrieb die Ausgangslage vor zehn Jahren: Wohnungs- und Autoaufbrüche hatten zugenommen, ebenso die Beschaffungskriminalität durch Drogensüchtige und die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen.
Der Magistrat habe dann von der Stadtverordnetenversammlung den Auftrag erhalten, ein Konzept zur Vorbeugung von Kriminalität zu erarbeiten. „In allerkürzester Zeit fanden sich Aktive im Gesprächskreis Prävention zusammen und haben hervorragende Ergebnisse erzielt“, sagte Schulz. Polizeidirektor Alexander König aus Friedberg lobte das Sicherheitsnetz, das in Karben geknüpft wurde und verwies auf den Rückgang der Straftaten. (ado)