
Bad Vilbel. Am Freitag geht es los: Der Hessentag in Bad Vilbel startet am 13. Juni. Dazu berichten die zwei Hauptverantwortlichen der Stadt darüber, was so in den wenigen Tagen vor der Eröffnung noch erledigt werden musste.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Stadt auf die zehn Tage freut. Schon 2020 hätte der Hessentag hier stattfinden sollen, wurde aufgrund von Corona aber abgesagt. Jetzt findet das Landesfest aber statt und die Vorfreude steigt bei Bürgermeister Sebastian Wysocki und Claus-Günther Kunzmann, Hessentagsbeauftragter der Stadt.
Der Hessentag wartet mit mehr als 1000 Veranstaltungen auf – von großen Musikern bis zu lokalen Sportgruppen. Auf welche Veranstaltung freuen Sie sich persönlich am meisten, und werden Sie Zeit haben, auch mal privat das Landesfest in Ihrer Stadt zu genießen?
Wysocki: Eine spezielle Veranstaltung rauszupicken fällt schwer. Es sind so viele tolle Aktionen und Konzerte dabei. Wenn ich aber eine Veranstaltung rauspicken müsste, wäre es Just White in der Stadtwerke-Arena. Während der zehn Tage Hessentag bin ich jeden Tag auf der Fläche präsent. An einem Tag bin ich aber am Mittag/Nachmittag mit meiner Frau und den Kindern auf dem Hessentag unterwegs.
Wie haben Sie die letzten Tage und Wochen vor der Eröffnung des Hessentags erlebt? Was steht jetzt, zwei Tage vor Eröffnung, noch an?
Wysocki: So kurz vor dem Hessentag stehen noch einige Abnahmen, zum Beispiel der Hessentagsstraße an. Auch an den letzten Grußwörtern und Reden wird nochmal gefeilt aber jetzt stehen alle wesentlichen Dinge. Die letzten Tage und Wochen waren für alle Beteiligten eine Herausforderung, aber ich bin sehr stolz auf die Kolleginnen und Kollegen, die sich mit so viel Herzblut und Leidenschaft für den Hessentag engagieren. Luft angehalten habe ich bei allen Baumaßnahmen, ob wir denn wirklich rechtzeitig fertig werden. Aber es ist gut gegangen.
Es ist der zweite Anlauf für den Hessentag in Bad Vilbel. Welcher Teil der Planung war beim zweiten Mal einfacher? Welcher schwerer?
Wysocki: Einfacher war das Thema An- und Abreise mit dem ÖPNV, da wir anders als 2020 eine ausgebaute Main-Weser-Bahnlinie haben. 2020 wäre der Südbahnhof auch für die Pendlerinnen und Pendler gesperrt gewesen, darum müssen wir uns 2025 keine Gedanken machen. Auch haben wir mit der Vilco im Herzen unserer Stadt eine tolle Veranstaltungslocation und keine Baustelle mehr. Insgesamt können wir 2025 auch eine ganz andere Stadt präsentieren. Wir haben in den letzten Jahr viel für die Aufenthaltsqualität unserer Innenstadt getan, das ist nun alles fertig. Schwerer fällt mir ehrlich gesagt nicht viel ein, weil wir natürlich auf den Erfahrungen und den Planungen für 2020 aufsetzen konnten.
Der Hessentag wird in der Wasserburg eröffnet, viele Veranstaltungen finden dort statt. Welche Bedeutung hat es für Sie als Intendant der Burgfestspiele, dass die Wasserburg mit integriert wurde?
Kunzmann: Die Wasserburg ist für mich mehr als ein Ort – sie ist ein Stück meines Lebens. Seit fast fünfzig Jahren begleitet sie mich in verschiedensten Rollen. Dass der Hessentag hier eröffnet wird, ist für mich ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem, was diese Stadt kulturell ausmacht. Die Burgfestspiele sind das kulturelle Aushängeschild Bad Vilbels – tief verwurzelt, überregional wahrgenommen, lebendig getragen. Und das historische Gemäuer der Burg, umgeben von einer Skulpturenlandschaft, ist der atmosphärisch dichteste Raum, den wir haben. Hier beginnt der Hessentag – wo sonst?
Es sind noch zwei Tage bis zum Hessentag. Überwiegt jetzt eher die Freude, dass es bald losgeht, oder die Erleichterung, dass ein jahrelanger Planungsprozess vorbei ist?
Kunzmann: Es ist wie bei einer reifen Frucht: Man freut sich auf den ersten Biss, spürt aber auch, dass eine lange Wachstumsphase zu Ende geht. Natürlich überwiegt die Freude, dass es endlich losgeht. Und doch schwingt Wehmut mit – zehn Tage sind ein Wimpernschlag. Die Burgfestspiele haben bereits begonnen und werden mich unmittelbar nach dem Hessentag wieder voll in Anspruch nehmen. Und doch wächst mit dem Abschluss dieses Projekts auch der Impuls, gleich das nächste anzugehen.
Wo werden Sie am häufigsten anzutreffen sein? Und haben Sie die Möglichkeit, auch ganz privat über den Hessentag zu schlendern?
Kunzmann: Privat wird es in diesen Tagen kaum geben. Ich werde da sein, wo Entscheidungen gefragt sind, Programme ineinandergreifen, Gespräche entstehen. Vielleicht gelingt hin und wieder ein Moment mit der Familie – auch das gehört zum Fest. Von Jennifer Ningel