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Abitur und was kommt dann? – Professoren und andere Profis informieren die Oberstufenschüler über berufliche Perspektiven

Karben. Wie jeder Job habe auch seiner natürlich seine weniger schönen Momente. Also müsse man eben lieber die positiven Seiten sehen, erklärt Polizeikommissar Christopher Leidner (26) und grinst. „Bei Einsätzen im Stadion kann man kostenlos die Eintracht-Spiele sehen.“

Der junge Mann aus Groß-Karben steht inmitten von Oberstufenschülern der Kurt-Schumacher-Schule (KSS). Hier, wo er erst vor wenigen Jahren selbst sein Abitur absolvierte, berichtet er nun den künftigen Berufsstartern über seine Arbeit als Ordnungshüter.

Um den Schülern derart qualifizierte Informationen aus erster Hand anzubieten, haben sich die Verantwortlichen der Schule ordentlich ins Zeug gelegt. So wurden Professoren, Jobprofis, Berufseinsteiger und Studenten aus verschiedenen Berufsfeldern in die Schule eingeladen, um den Schülern aus ihrem Praxisalltag zu berichten und Tipps zu geben. Es wurden Infos zum Bankenwesen, über die Tätigkeit als Steuerberater sowie über Studiengänge wie Ingenieurs- und Politikwissenschaften, Jura und Medizin angeboten. „Als Fachkräfte haben wir gezielt ehemalige Schüler unserer Schule eingeladen“, berichtet Lehrerin Monika Lenniger. „So möchten wir die Hemmschwelle senken und die Schüler ermutigen, Fragen zu stellen.“ Gemeinsam mit ihrem Kollegen Florian Cöster organisierte sie die Infobörse zur Berufsorientierung.

Professor Heinrich Waller von der Hochschule Darmstadt gibt den Abiturienten einen Überblick über verschiedene Studiengänge, skizziert Unterschiede zwischen Bachelor und Master und erklärt, dass das Studium an der Fachhochschule einen größeren Praxisbezug habe als das an der Universität.

Andreas Fauth von der evangelischen Hörfunkschule Frankfurt gibt Infos über Medienberufe in den Bereichen Radio, Fernsehen und Zeitung. Er rät dazu, bei einem Volontariat darauf zu achten, „nach Tarif bezahlt zu werden“.

Benjamin (16) hat sich über das Studienfach Jura informiert. „Das scheint eher ein trockenes Studium zu sein“, schildert er seine Eindrücke. „Und mit einem hierzulande abgeschlossenen Jura-Studium kann man wohl nur in Deutschland arbeiten.“ Das schrecke ihn eher von dem Fach ab. „Es gibt vieles, was mich interessiert“, sagt er. Dann geht er in einen nächsten Raum, wo er sich Einblicke in das Studienfach Lehramt erhofft.

Einer der Ex-Schüler der KSS ist Christopher Leidner. Nach dem KSS-Abitur 2004 absolvierte er eine Ausbildung zum Polizisten. Seit 2009 ist er als Streifenpolizist in Neu-Isenburg tätig. Vor ihm sitzt eine Gruppe von rund 20 Schülern.

Einige von ihnen haben sich schon mit dem Polizeiberuf vertraut gemacht. Annegret und Daria (beide 17) absolvierten bereits ein Schülerpraktikum bei der Polizei. Es habe ihnen so gut gefallen, so dass sich beide bei der Polizei beworben haben. Leidner gibt den beiden nun Tipps, wie die Anforderungen beim Einstellungstest zu schaffen sind. Die Arbeit als Polizist sei abwechslungsreich, oft aufregend. Und er habe eine Gewissheit. „Das“, sagt Leidner, „ist wirklich ein krisensicherer Job.“