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Achtung – Blitzer bei Rot! – Radaranlage an der B3 in Okarben ausgebaut

Hier besonders langsam und vorsichtig fahren: Nicht nur Tempoverstöße dokumentiert das Radargerät, sondern es hält nun auch Rotlichtsünder im Bild fest. Foto: den
Hier besonders langsam und vorsichtig fahren: Nicht nur Tempoverstöße dokumentiert das Radargerät, sondern es hält nun auch Rotlichtsünder im Bild fest. Foto: den

Karben. Es ist wohl der am meisten gefürchtete Blitzer der ganzen südlichen Region: die Radarfalle an der Bundesstraße B 3 in Karben. Nun ist der Starenkasten für Auto-, Motorrad- und Brummilenker noch gefährlicher geworden – allerdings mit gutem Grund.

Die Stadt Karben hat die Geschwindigkeits-Überwachungsstelle in der kurzen Mini-Ortsdurchfahrt für 13 000 Euro aufrüsten lassen. Nicht nur „verbesserte Kontaktschleifen“ gab’s dafür, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Auch reagiert das Radargerät in Fahrtrichtung Wöllstadt nun nicht mehr nur, wenn ein Fahrzeug mit zu hohem Tempo durchrauscht. Sondern es fotografiert seit einigen Tagen auch jeden Rotlichtsünder.

Bisher hatte nur das Gerät auf der Richtung Bad Vilbel führenden Fahrspur diese doppelte Funktion, sowohl das Tempo wie auch die rote Ampel zu überwachen. Warum nun auch auf der anderen Seite? „Das bringt mehr Sicherheit“, sagt der Bürgermeister. „Es gibt immer noch welche, die sich von dem Blitzer nicht abschrecken lassen und über die rote Ampel fahren.“

Das aber sei an dieser Stelle hochgefährlich, auch wenn das für viele bloß vorbeifahrende Menschen nicht immer sofort zu erkennen sei. „An dieser Stelle überquert der Schul- und Kindergartenweg die vielbefahrene B 3“, erinnert Rahn. Überhaupt jeder Fußgänger aus dem Wohngebiet Straßberg muss hier hinüber, wenn er zum nahen S-Bahnhof oder in den Ortskern laufen will. Deshalb müssten die Passanten hier wie nirgends sonst vor Verkehrssündern geschützt werden. „Das ist die gefährlichste Stelle, die wir in Karben haben“, findet der Bürgermeister.

Aber mal ehrlich: Verdient die Stadt damit nicht auch gutes Geld? Immerhin 220 000 Euro hat Rahn für dieses Jahr an Einnahmen aus Bußgeldern und Verwarnungen eingeplant, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Wie viel der Blitzer in Okarben dazu beiträgt, mag der Rathauschef nicht sagen. Nur, dass er schon überrascht ist, dass die Anlage nach wie vor viele Verkehrssünder ertappt.

„Wenn wir damit Geld machen wollten, würden wir woanders blitzen.“ Etwa sei der bei der Polizei beliebte Messstandort an der B 3 an der Baumschule nahe Kloppenheim erheblich ertragreicher, sagt Rahn. „Und das, obwohl dort keine Gefahr besteht: Die Strecke ist gerade, mit zwei Fahrspuren je Richtung und ohne querende Fußgänger oder Radfahrer.“ (den)