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AfD-Nachwuchsmann soll Feuerwehr verlassen

Schöneck. Aufgrund neuer Erkenntnisse soll Dominik Asch nun doch aus der Feuerwehr ausgeschlossen werden. Wie der Gemeindevorstand gemeinsam mit der Feuerwehrführung mitteilt, wurde ein Ausschlussverfahren gegen das führende Mitglied der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) eingeleitet, die als gesichert rechtsextremistisch gilt. »Wir haben nach den Stellungnahmen von Landesverfassungsschutz und Landesinnenministerium akuten Handlungsbedarf gesehen«, begründet Bürgermeisterin Conny Rück (SPD) gegenüber dem Hanauer Anzeiger.
Im Februar hatte Asch als Gast bei der Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl erstmals öffentlich in seiner Heimatgemeinde erklärt, dass er stellvertretender Landesvorsitzender der JA ist. Asch ist in Schöneck vielfältig engagiert: als Feuerwehrmann, im Fußballverein und im Tennisclub. Schnell kam die Frage auf, wie das zusammenpasst: rechtsextremistische Gesinnung und Zugehörigkeit zu Feuerwehr beziehungsweise Verein.
Auf Anfrage des Hanauer Anzeigers hieß es seitens der Gemeinde zunächst, dass sich Asch »im Einsatz- und Übungsdienst stets weltanschaulich neutral« verhalten habe. Mitgliedschaft und Ausschluss aus der Feuerwehr Schöneck könnten nur aufgrund gültiger Rechtsvorschriften vollzogen werden. Einen Verstoß gegen die gültigen Rechtsvorschriften gebe es aber nicht, erläuterte Hauptamtsleiter Alexander Jung.
Nach der Veröffentlichung in der Zeitung hat die Gemeinde Stellungnahmen von den Landesbehörden angefordert. Mit den von Verfassungsschutz und Innenministerium gelieferten Erkenntnissen habe es nur eine Entscheidung geben können: die Einleitung eines Ausschlussverfahrens. Dies habe der Gemeindevorstand in seiner Sitzung am vorigen Dienstag beschlossen, teilt die Gemeinde mit.
Welche konkreten Erkenntnisse dem Gemeindevorstand mittlerweile vorliegen, lässt dieser auch auf Nachfrage offen. Bei Recherchen stößt man auf zahlreiche Hinweise, die an Aschs rechtsextremer Gesinnung wenig Zweifel lassen. Vor einem Jahr berichtete beispielsweise das »Mindener Tageblatt« über seine Teilnahme als Redner an einer Strategie-Tagung der Jungen Alternative Niedersachsen (JAN) im Hof Frien in Höfen. Das »Tageblatt« berichtet: »Er ist auf einem Foto, das im Hof Frien entstand, zu sehen. Während seines Vortrages dort hatte er ein Eisernes Kreuz am Revers. Das Eiserne Kreuz wird in der rechtsextremen Szene teilweise als Substitut für das Hakenkreuz genutzt.« Auch in den Sozialen Medien posiert Asch gerne öffentlich mit dem Eisernen Kreuz.
Bei der Feuerwehr geht es für ihn zunächst nicht weiter. Auf eigenen Wunsch sei Asch beurlaubt worden, informiert die Feuerwehr. Bis zum Ende des Ausschlussverfahrens werde er keinen Dienst mehr tun. (fmi)