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Arbeitsplätze im nichtakademischen Bereich

Zu dem BVA-Artikel „„Magistrat bleibt hartnäckig“, erreichte uns nachfolgende Leserzuschrift:

Quasi über Nacht hat der Magistrat einen weiteren Grund gegen den Bau eines Alten- und Pflegeheims in Dortelweil gefunden. Schien anfangs die Sorge um den Erhalt des dörflichen Charakters dem Neubau eines Altenheims entgegenzustehen, kommt eine „erneute Prüfung“ des Magistrates zu dem Ergebnis, dass nun u.a. „Nutzungskonflikte wegen der Immissionsbelastungen durch die Friedberger Straße und das nördlich ausgewiesene Gewerbegebiet“ bestehen. Mag sein, dass dies so ist. Merkwürdig ist nur, dass die Stadt bisher nicht durch eine übermäßige Fürsorge in Sachen Verkehr und der damit zusammenhängenden Belastung für betroffene Anwohner aufgefallen ist. Komisch auch, dass die Investitionssumme von 20 Mio. Euro keinen Anreiz für eine gütliche Einigung bietet. Bei anderen Projekten wie Segmüller oder der Europäischen Schule wird doch auch gerne geklotzt statt gekleckert und möglichen Investoren der rote Teppich ausgerollt. Warum kommt man also bei diesem Vorhaben irgendwie nicht so richtig zusammen, obwohl das Investitionsvolumen das der Europäischen Schule noch übersteigt? Oder haben alte Streitigkeiten mit dem Investor vielleicht doch ihren Schatten auf dieses Projekt geworfen? Menschlich vielleicht verständlich, aber eine Kommune sollte ihre Entscheidungen von anderen Motiven leiten lassen. „Sei’s drum“, könnte man am Ende meinen. Die Gerichte werden es schon klären. Leider gibt es jedoch jenseits der streitenden Parteien Verlierer, deren Interessen bisher überhaupt keine Beachtung geschenkt wird.

1.) die Beschäftigung: ein Altenheim schafft Arbeitsplätze, gerade auch im nicht-akademischen Bereich, gerne auch mal Teilzeit, was gerade in die Berufs- und Zeitpläne junger Familien sehr gut passt.

2.) die Familien: beim Slogan „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ denkt man allzu oft nur an die ganz Kleinen. Moderne Familienpolitik geht jedoch darüber hinaus und erkennt, dass auch die Betreuung für Ältere sichergestellt werden muss.

3.) das Vertrauen der Bürger, dass Politik mit Augenmaß betrieben wird.

Ulrike und Stefan Wilmink,

Bad Vilbel

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