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Auf der Suche nach Geldgebern – Ernst Philipp und Hans Fuchs wollen für die Abteilungsleitung der KSV-Fußballer kandidieren

Karben. Der Ball soll weiter rollen beim KSV-Klein-Karben. Darüber waren sich alle Akteure bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung einig. Doch einige Stolpersteine sind noch zu beseitigen. Und dazu gehört neben der noch ausstehenden Wahl einer Abteilungsleitung ein dickes Minus im laufenden Etat.

Mit einer Klarheit, wie es die Fußballer bislang nicht kannten, wurde die mangelnde Liquidität benannt: 10 000 Euro fehlen, um die laufende Saison bis zum 31. Juni abzuschließen. Finden sich keine Sponsoren- und Spendengelder, muss die Fußballabteilung abgewickelt werden. Diese bittere Kröte gaben Hans Fuchs und Ernst Philipp den anwesenden Mitgliedern zu schlucken. Die beiden Vereinsmitglieder stehen für einen Neuanfang in der Fußballabteilung und sind bereit, für die Abteilungsleitung zu kandidieren. Doch nur, wenn diese Finanzlücke im laufenden Etat geschlossen wird. Unterstützt wurden die beiden designierten, aber noch nicht gewählten Abteilungsleiter von Jörg K. Wulf, dem Vorsitzenden des Gesamtvereines. Er lobte die beiden für ihre Anstrengungen, einen transparenten und betriebswirtschaftlich fundierten Etat aufzustellen.

Wulf machte unmissverständlich deutlich, dass der Gesamtverein nicht in die Bresche springen wird, um das Finanzloch der Fußballer zu füllen. Bedröppelte, aber nicht bestürzte Gesichter gab es in der Runde, denn für die etwa 40 anwesenden Vereinsmitglieder war das keine Überraschung. Die finanziellen Probleme sind seit langem bekannt, gegenüber dem Hauptverein bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 116 000 Euro. Klarer Tisch wurde auf der Mitgliederversammlung des Gesamtvereines Ende März gemacht und ein Beschluss verabschiedet, der die Abzahlung der Schulden in Raten vorsieht.

Davon unabhängig muss das Finanzloch im aktuellen Etat gestopft werden. Dass die Aussichten dafür nicht schlecht stehen, machten sowohl der Vereinsvorsitzende Wulf als auch die beiden designierten Abteilungsleiter deutlich. Sie wiesen darauf hin, dass intensive Gespräche mit Sponsoren geführt worden seien und weiter geführt werden. Aber sie hätten bislang noch nicht zu verbindlichen Ergebnissen geführt.

Nach einer knappen Stunde vertagte sich die Mitgliederversammlung ergebnislos. Als nächster Termin wurde der 29. April festgelegt. Wenn dann das Liquiditätsproblem der Fußballabteilung gelöst ist und ein Etat für die laufende Saison steht, kann auch gewählt werden. Dann steht dem Neuanfang der Fußballabteilung nichts mehr im Wege. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es hinhaut“, sagte der Vereinsvorsitzende Wulf. Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Manfred Glebe leitet er die Fußballabteilung kommissarisch. Gründe für eine Hoffnung auf den Weiterbestand der Fußballabteilung und einen Neuanfang gibt es viele.

Nicht nur, weil die designierten Abteilungsleiter auf einen „sauberen“ Etat bestehen und zusammen mit Vereinsfreunden intensiv nach Lösungsansätzen für das finanzielle Dilemma suchen, sondern weil auch strukturell einiges passiert ist. So soll die Einnahmesituation in Zukunft nachhaltig verbessert werden. Ab 1. Juli gelten neue Beitragssätze für die etwa 250 Fußballkinder und Jugendlichen, die in dreizehn Mannschaften trainieren. In mehreren Versammlungen wurde den Eltern erläutert, was der Spielbetrieb im Jugendbereich den Verein kostet. Ein neues Konzept wurde vorgelegt, das ein qualifiziertes Training mit guter Betreuung und Vermittlung von sozialen Werten verbindet. „Die Eltern sind bereit, das zu unterstützen und höhere Beiträge zu zahlen“, erklärte Ernst Philipp am Rande der Versammlung.

Auch die Senioren wollen einen eigenen Etat vorlegen. (ado)