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Ausflüge in der Rikscha genießen

Vier vom achtköpfigen Rikschafahrer-Team stellen das neue Angebot zusammen mit Ricarda Müller-Grimm (Mitte), Hannelore Lotz, Klaus Minkel (in der Rikscha) und Bettina Hoffmann vor. Foto: Christine Fauerbach
Vier vom achtköpfigen Rikschafahrer-Team stellen das neue Angebot zusammen mit Ricarda Müller-Grimm (Mitte), Hannelore Lotz, Klaus Minkel (in der Rikscha) und Bettina Hoffmann vor. Foto: Christine Fauerbach

Neues Angebot der Nachbarschaftshilfe mit derzeit acht Piloten und Pilotinnen

Bad Vilbel. »Bei uns sitzen sie in der ersten Reihe«, sagt Bettina Hoffmann. Die Seniorinnen und Senioren, die sich auf der Parkseite der Seniorenresidenz Quellenhof eingefunden haben, bedürfen keiner weiteren Ermunterung. Gut gelaunt nehmen sie abwechselnd zu zweit auf der Sitzbank der gut gefederten E-Bike-Rikscha Platz und legen den Sicherheitsgurt um. Dann tritt der Rikscha-Fahrer in die Pedale und schon geht es los. Runde um Runde drehen nacheinander fünf der acht Rikscha-Fahrer aus dem Team des Vereins für soziales Engagement und Nachbarschaftshilfe Bad Vilbel mit ihren Fahrgästen eine Runde durch den Burgpark. Einmal rund um die Wasserburg, dann auf dem Niddaradweg entlang Richtung Festplatzgelände und wieder zurück vor die Terrasse des Quellenhofes.

»Die Fahrt war wunderschön«, »sehr zu empfehlen« schwärmen Alfiwa Loch und Edith Stern-Schulz. Gertrud Krüger und Christa Hirtgen nicken zustimmend. Auch Anna Silbermann sagt nach ihrer Runde: »Es ist toll, ich werde es wieder machen. Selbst beim Überqueren eines Bordsteins spürt man nichts.« Das hören die Mitglieder des Vereins für soziales Engagement und Nachbarschaftshilfe Bad Vilbel gern. Iris Stockbauer und Hannelore Lotz, die stellvertretende Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe, stellten am Samstag bei schönstem Spätsommerwetter, das neue Angebot, die Ideengeberin, den Sponsor und das Rikscha-Team vor. Zu den Teilnehmern gehörten mit Ricarda Müller-Grimm (SPD), die neue Sozialdezernentin der Stadt, und mit Ehrenstadtrat Klaus Minkel (CDU), Vorstandsmitglied der Erich-Glück-Stiftung.

Erich-Glück Stiftung kauft Rikscha
Den Anstoß für das neue Projekt der Nachbarschaftshilfe kam von Bettina Hoffmann. Die vielen als Koordinatorin der Burgfestspiel-Hostessen bekannte Vilbelerin hatte sich eine Fahrrad-Rikscha gekauft, um mit ihrer nicht mehr mobilen Mutter, Ausflüge machen zu können. Die Idee, Menschen mit eingeschränkter Mobilität mit von Fahrradpiloten gelenkten Rikschas wieder gemeinsame Radausflüge zu ermöglichen, fand im Vorstand der Nachbarschaftshilfe großen Anklang. Probleme bereitete allein der stolze Preis von mehr als 10 000 Euro für die E-Bike-Rikscha. »Ich habe bei Klaus Minkel nachgefragt, an wen ich mich mit der Bitte um eine Spende wenden könnte«, berichtet Hannelore Lotz. Der Ehrenstadtrat empfahl ihr die Erich-Glück-Stiftung. Diese bewilligte den Spendenantrag. »Auf meine Nachfrage wie hoch denn die Spende sei, erhielt ich die Antwort, dass die Stiftung den kompletten Kaufpreis übernimmt«, strahlt Lotz.

Mit zehn bis fünfzehn Sachen unterwegs
Der Zweck der Stiftung des Ende 2012 verstorbenen Bad Vilbeler Ehrenbürgermeisters Erich Glück (SPD) ist in der Satzung mit »Unterstützung hilfsbedürftiger Personen« festgelegt. Musikalisch mit Walzermelodien und Tangos umrahmt wurde die Vorstellung von Akkordeonspieler Quido Faludi.
Aktuell besteht das Rikscha-Team aus acht Leuten. Es sind Christophe Albig, Marianne Berkenyi, Clemens Brest, Bettina Hoffmann, Bernd Klockmann, Ioan Pop, Dirk Stark und Martin Vierheilig. »Für den Fahrer sind die Spazierfahrten mit der Rikscha ein bisschen Sport, aber es ist aufgrund der elektrischen Tretunterstützung keine große Anstrengung nötig«, berichtet Hoffmann.
Zwar fährt das Fahrrad für drei Personen mit Elektromotor maximal 25 Kilometer pro Stunde, doch damit die Passagiere ihre Ausfahrt genießen und möglichst viel sehen können, sind die Piloten mit ihnen zwischen zehn bis 15 Kilometer pro Stunde unterwegs.

Fahrten zu Wunschzielen
Die kleinen Spazierfahrten durch Bad Vilbel führen die Passagiere zu ihren Wunschzielen. Das können die Auelandschaften in Gronau, der Niddaradweg, der Dottenfelderhof, das Neubaugebiet Quellenpark, die Neue Mitte, die Streuobstwiesen oder der Wald sein. Die Kosten für eine Ausfahrt betragen 2,50 Euro pro Person.

Anmelden kann man sich bei der Nachbarschaftshilfe. Telefon (06101) 604890 oder E-Mail info@nachbarchaftshilfe-bv.de.
Auf der Internetseite www. nachbarschaftshilfe-bv.de sind weitere Informationen zum Nacharschaftshilfeverein zu finden.

 

Gertrud Krüger und Christa Hirtgen lassen sich von Bernd Klockmann durch den Burgpark kutschieren. Foto: Fauerbach