Ein Jahr lang gratis Musikunterricht: Für einige Schüler der Musikschule Bad Vilbel und Karben wird jedes Jahr dieser Traum Wirklichkeit. Am Samstag zeigten die Stipendiaten bei einem Konzert ihr Können.
Bad Vilbel/Karben. Kurze, schnelle Striche wechseln sich mit langen, ausholenden Bewegungen der Musiker ab. Wie gebannt folgt das Publikum im Forum Dortelweil dem Violinspiel von Elisabeth Winter. Vivaldis „Der Winter“ hat sie sich ausgesucht, das Ergebnis kann sich sehen – und vor allem hören – lassen. Das Publikum belohnt sie mit starkem Beifall.
Wie viele andere gehört Elisabeth zu den Stipendiaten der Musikschule Bad Vilbel und Karben: Schülerinnen und Schüler, die durch großes Talent aufgefallen sind und daher ein Jahr lang den Unterricht bezahlt bekommen. Zu ihnen gehören auch Konrad Backaus und Tom Wende, sie machen schon seit einigen Jahren gemeinsam Kammermusik. Wie zwei Profis führen die beiden die von ihnen ausgewählten Stücke vor und begeistern das Publikum mit Blockflöte und Klavier.
Doch nicht nur das Talent ist entscheidend, ist Musikschulleiterin Claudia Hölbling überzeugt. „Vor allem steckt viel Arbeit und Zeit in jedem Stück“, meint sie. „Wie ein Sprichwort sagt: Der Künstler ist nichts ohne Begabung, Begabung ist nichts ohne Arbeit.“
Und Arbeit macht nicht nur Spaß, sondern ist anstrengend – für alle Beteiligten, nicht nur für die jungen Musiker. „Die Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle, sie unterstützen, wie sie können, übernehmen Fahrdienste, und sie regen sich nicht auf, sollte es mal zu laut werden“, meint Hölbling. „Daher richtet sich dieses Konzert genau an sie, denn ohne sie wäre das alles nicht möglich.“
Auch ohne die Unterstützung der beiden Kommunen Bad Vilbel und Karben würden einige Punkte des Programms anders laufen. Denn sie finanzieren den Stipendiatenunterricht mit und unterstützen, so gut sie können. Durch diese gute Unterstützung gab es auch in diesem Jahr wieder einige Preisträger bei Wettbewerben zu feiern.
Zehn Preise für Karben
Bad Vilbels Stadträtin Christine Foege (CDU) und ihre Karbener Kollegin Heike Liebel (CDU) sind sich einig: Die Übung hat sich ausgezahlt. „Die Schüler haben ihre Städte wunderbar vertreten und alle stolz gemacht. Der persönliche Erfolg der Schüler strahlt auch auf ihre Heimatstädte zurück“, bilanzieren sie nach dem Konzert
Besonders freut sich in diesem Jahr Heike Liebel. „Im vergangenen Jahr hatten wir in Karben zwei Preisträger beim Wettbewerb ,Jugend musiziert‘, in diesem Jahr sogar ganze zehn! Die Schüler können wirklich ungemein stolz auf sich sein!“ (asp)