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Beispielhaftes Engagement

Flüchtlingshilfeverein zieht positive Bilanz und packt an

Bei der Mitgliederversammlung im Kurhaus freuen sich die Mitglieder über Fortschritte und verabschiedeten Pläne für die weitere Arbeit. Foto: Privat
Bei der Mitgliederversammlung im Kurhaus freuen sich die Mitglieder über Fortschritte und verabschiedeten Pläne für die weitere Arbeit. Foto: Privat

Über die Genehmigung einer neuen Stelle für einen Sozialarbeiter bzw. eine Sozialarbeiterin, freut sich der Bad Vilbeler Flüchtlingshilfeverein. Ebenso über zwei neue Vorstandsmitglieder, die bei der Mitgliederversammlung gewählt wurden.

Bad Vilbel. Mit Manfred Ressing und Myriam Gellner hat der Verein „Flüchtlingshilfe – Willkommen in Bad Vilbel“ bei der Mitgliederversammlung zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Manfred Ressing engagiert sich schon seit einem Jahr im Verein für die Bereiche „Recht“, „Ausbildung und Arbeit“ und seit neuestem auch als Hauspate. Nun hat er auch Verantwortung als 2. Vorsitzender übernommen. „Es bleibt viel zu tun und das Dauerthema ’perspektivische Integration’ wie auch die Begleitung der ersten Schritte für weitere Neuankömmlinge werden uns noch auf Jahre beschäftigen. Packen wir’s an“, ist er zuversichtlich.

Myriam Gellner ist seit Winter 2015 im Verein aktiv. Organisierte Welcome-Cafés und Sprachunterricht. Außerdem entwickelte sie die Internetseite www.fhbv.de weiter, die zu einer wichtigen Kommunikationsplattform geworden ist. Als Beisitzerin engagiert sie sich nun weiterhin schwerpunktmäßig für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit. Ihr ist es wichtig, die vielfältige Vereinsarbeit nach außen zu spiegeln, positive Signale und Geschichten über lokale Flüchtlingshilfe zu vermitteln und in der Bevölkerung die Motivation zum Mitmachen zu fördern. Ihr Motto lautet „Nicht ÜBER Fliehende sprechen, sondern MIT ihnen. Nicht über Integration reden, sondern sie aktiv fördern -direkt vor Ort in meiner Heimatstadt.“

Nach den Wahlen zum Vorstand berichtete Vereinsvorsitzende Angelika Ungerer über die Arbeit im Zeitraum von Mai bis Oktober 2016. So konnte unter verstärkter Nutzung von Förderprogrammen des Landes mit den sogenannten Kursen „MitSprache – Deutsch4U“ sowie nach wie vor durch das Engagement vieler Freiwilliger das vielfältige Angebot im Bereich Deutschunterricht „beispielhaft aufrechterhalten werden“, lobt Ungerer das Engagement der Vereinsmitglieder.

Für eine Bereitstellung von WLAN-Zugängen in Flüchtlingsunterkünften habe man die Stadt leider nicht gewinnen können, bedauert sie. Bei der Mitgliederversammlung wurde beschlossen, dies nun in Teilen als Verein umzusetzen. Bei den größeren Unterkünften werde aber nach wie vor die Mithilfe der Stadt als Eigentümer der Liegenschaft benötigt.

Beim Thema Integrationspauschale hat sich das Nachfassen des Vorstandes bezahlt gemacht. Aus einem Topf des Wetteraukreises wird nun über die Stadt an den Verein die Bezahlung einer Stelle in der Sozialarbeit ermöglicht. Diese soll zeitnah besetzt werden. Diese Entwicklung ist umso erfreulicher, als gerade im Herbst des Jahres vermehrt Stimmen zum Thema „Erschöpfung im Ehrenamt“ laut wurden und sich ein Zustand der Überlastung von vielen Freiwilligen und Aktiven in der lokalen Flüchtlingshilfe zeigte und gegenüber der Stadtverwaltung deutlich thematisiert wurde.

Kursangebote

Des Weiteren berichtete der Vorstand über Aktivitäten und Engagement aus den verschiedenen Bereichen. Unter anderem waren den Flüchtlingen Verkehrstraining, Breakdance Kurs, Graffiti-Workshop, Vorträge zu Rechtsstaatlichkeit und interkulturellen Themen, und auch zahlreiche Ausflüge angeboten worden.

Bei der Versammlung fand schließlich sowohl das Budget für 2017 als auch ein vom Vorstand ausgearbeiteter Zuschusskatalog für Ausgaben von ehrenamtlich Tätigen breite Zustimmung. „Die Arbeit des Vereins steht auf soliden finanziellen Füßen“, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. Hierbei wurde insbesondere die Spendenbereitschaft von Bad Vilbeler Unternehmen und zahlreichen Privatpersonen erwähnt. (hir)