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Bienvenue, benvenutti! – KSS heißt Schulfreunde aus Frankreich und Italien mit einem Ständchen willkommen

Karben. „Willkommen, bienvenue, benvenutti!“ Was für eine kulturelle Vielfalt in der Kurt-Schumacher-Schule (KSS): In gleich drei Sprachen hatte Rektor Hans-Jobst Krautheim die Schüler zu begrüßen. Denn in dieser Woche waren gleich zwei Gruppen von Austauschschülern zu Gast. 36 Mädchen und Jungen aus Ramonville-Saint-Agne in Frankreich und neun junge Frauen aus Padua in Italien besuchten den deutschen Schulunterricht und lernten in ihren Gastfamilien Neues über das deutsche Alltagsleben. Etwas Neues war es aber auch für die deutschen Schüler, die je einen Gast bei sich aufnahmen. „Die Italienerinnen sind viel offener als wir, sind aufgeschlossener und haben weniger Hemmungen auf einen zuzugehen“, bemerkt Theresa Bievel (16) den Unterschied.

Bei gemeinsamen Ausflügen mit den Schülern des französischen Austauschs in Frankfurt und Heidelberg und in ihrer Freizeit haben sich die Mädchen besser kennen gelernt und knüpften neue Freundschaften, die auch nach dem Austausch bestehen bleiben sollen. „Wir haben viel Spaß“, sagt Anna Lisa Engelland. „Sie sind sehr lustig.“ Mit der Verständigung habe es gut geklappt, schließlich lernen die KSS-Schüler seit zwei Jahren Italienisch und die Italienerinnen sprachen etwas Deutsch.

Zwar nicht mit Händen und Füßen, aber eine weitere Sprache musste hinzugezogen werden, um sich zu verständigen: Die etwas jüngeren Schüler des Frankreichaustauschs im Alter von zwölf bis 15 Jahren nutzten zusätzlich ihre Englischkenntnisse, um sich mit ihren Partnern zu unterhalten. Während die Gäste aus Frankreich bereits seit drei Jahren Deutsch lernten, haben die Karbener Schüler der siebten Klasse erst seit eineinhalb Jahren Französischunterricht.

„Die Franzosen sagen, wir essen zu viel“, berichtet Ricarda Mertens (13). Was noch anders ist zwischen deutschen und französischen Jugendlichen: „Die laufen so langsam und trödeln immer“, schmunzelt Wiebke Frömchen (13). Ansonsten interessierten sie sich vor allem dafür, welche Musik die Jugendlichen in Deutschland hörten.

Beim multikulturellen Abend in der KSS unterhält das Jugendorchester „Intermezzo“ die wild durcheinander quasselnde Menge. Bei all dem Trubel kommt es dann schon mal vor, dass die Italienischlehrerin Anna Curto über das Mikrofon um „Silence, please“ bittet, somit Französisch und Englisch mischt. Ein Lacher unter Schülern und Lehrern. Mit dem Verlauf des einwöchigen Besuchs ist Curto zufrieden: „Die Mädchen sind gut miteinander ausgekommen. Sie haben vorher schon im Internet miteinander gechattet.“

Gemeinsam haben die Mädchen an Artikeln zur Jugendkultur in Karben und der Region gearbeitet. Auf Italienisch und Englisch haben die Mädchen ihre Texte verfasst, die ab kommender Woche als elektronisches Journal auf der Internetseite www.etwinning.net zu lesen sein werden. Bereits am 5. April steht der Gegenbesuch im italienischen Padua an. Dann werde weiter an dem Journal gearbeitet, kündigt Lehrerin Anna Curto an. Für die Französischschüler geht es erst im Herbst nach Ramonville.

Rektor Krautheim plant für seine Schüler aber auch wieder einen Austausch mit Amerika: „Wir haben neue Kontakte geknüpft, nachdem eine deutsche Kollegin vor Ort die Schule dort verlassen hat. Es wird wieder nach Wisconsin gehen.“ Noch dieses Jahr sollen die Vorbereitungen beginnen.