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Bierfassanstich: Eins, zwei gsuffa – Zwei sichere Schläge, schon „löwt“ der Saft!

Ein Prosit auf den Markt: Bürgermeister Thomas Stöhr (links) und Festwirt Dennis Hausmann stoßen nach dem Fassanstich miteinander an. Foto: Sänger
Ein Prosit auf den Markt: Bürgermeister Thomas Stöhr (links) und Festwirt Dennis Hausmann stoßen nach dem Fassanstich miteinander an. Foto: Sänger

Bad Vilbel. Im Festzelt Hausmann herrscht am Samstag kurz vor 17 Uhr eine brodelnde Atmosphäre. Stickige, schwülwarme Luft liegt über den Markt-Gästen. Regenschauer prasseln noch auf das Zeltdach nieder. In vor Nässe triefender Kutte erklimmt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) das Podium. Die Stadtkapelle intoniert einen Tusch.

In Versen huldigt er dem Vilbeler Markttreiben und begrüßt die Gäste und politische Prominenz. Seine besonderen Grüße gelten den Amtskollegen aus der englischen Partnerstadt Glossop, George Wharmby, und Karl Koch (parteilos) aus der Partnerstadt Brotterode-Trusetal. Willkommensgrüße ebenfalls an die politischen Mandatsträger der Stadt, unter ihnen der Landtagsabgeordnete Tobias Utter (CDU) und die ehemalige langjährige Landtagsabgeordnete Erika Fellner (SPD) sowie die christdemokratischen Ortsvorsteher der Stadtteile Herbert Anders (Dortelweil), Karl Peter Schäfer (Gronau), Irene Utter (Massenheim) und Peter Schenk (Heilsberg). Grußworte und eine Huldigung an den Vilbeler Markt und seine Gäste kommen ebenfalls von der Quellenkönigin Stephanie I. – auch in englischer Sprache. Denn die Delegation aus der Partnerstadt Glossop, begleitet von den Bad Vilbeler Freunden, will artig auch von einer Vilbeler Quellenkönigin in der Landessprache begrüßt werden.

Auf einem hölzernen Bock thront ein Fass Bier. Daneben stehen stämmige Bierkutscher mit ledernem Schurz und der Festwirt Dennis Hausmann, der dem dürstenden Mönch den schweren Holzhammer reicht. Das Geraune im Festzelt verstummt, dann, mit nur zwei kräftigen Schlägen treibt der Mönch den Zapfhahn in das Fass, schäumt der ersehnte goldgelbe Gerstensaft auf, und die angespannte Stille weicht dem Beifall im Festzelt. Das erste Bier fließt in einen großen Humpen, den der Mönch zu einem tiefen Schluck ansetzt – und danach die ersehnte Eröffnung des Vilbeler Marktes verkündet. Das erste Freibier geht an die Dortelweiler und die Gronauer Kerb-Burschen. Eine Tradition, die die Burschen für sich zugkräftig in Anspruch nehmen.

Auf dem Festplatz draußen wischen die Wirte und Schausteller die Regentropfen von den Bänken. Der 196. Vilbeler Markt ist eröffnet, die Wolken sind verzogen. (sng)