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Bis zu 250 Einsätze im Jahr – Die Anforderungen an Bad Vilbels Feuerwehren steigen weiter

Einstand: Josef Achmann und Karlheinz Moll (beide rechts) heißen 17 neue Feuerwehrfrauen und -männer bei den Bad Vilbeler Wehren willkommen. Foto: Christine Fauerbach
Einstand: Josef Achmann und Karlheinz Moll (beide rechts) heißen 17 neue Feuerwehrfrauen und -männer bei den Bad Vilbeler Wehren willkommen. Foto: Christine Fauerbach

Bad Vilbel. Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll und Stadtjugendfeuerwehrwart Stefan Schmidt ziehen nach zwei Jahren Pandemie eine positive Bilanz in der Jahreshauptversammlung der Bad Vilbeler Feuerwehren.

Bei Feuer, Explosionen, Unfällen, Überschwemmungen, Schlammlawinen, Sturmschäden, der Rettung von Personen und Tieren aus Zwangslagen wie vielen weiteren kleineren und größeren Katastrophen eilen sie den Betroffenen zur Hilfe. Seit einem Jahr ist mit Corona-Maßnahmen eine weitere Aufgabe hinzugekommen. Gilt es doch, die Einsatzbereitschaft in Zeiten der Pandemie zu erhalten. Die Bereitschaft, stets zu helfen, wenn man gerufen wird, zeichnet die Wehrleute aus. Und dies unterscheide sie von vielen anderen Ehrenamtlichen, wie der Gronauer Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU) bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der fünf Freiwilligen Feuerwehren Bad Vilbels (FFW) in der Breitwiesenhalle betonte: »Die Feuerwehrleute gehen als Ehrenamtliche bei ihren Einsätzen Risiken für Leib und Leben ein.«

Nach drei Jahren wieder in Präsenz
Die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehren werden üblicherweise mit »Retten, Bergen, Löschen und Schützen« zusammengefasst. An der ersten Jahreshauptversammlung in Präsenz nach drei Jahren nahmen 89 Wehrleute aus den Einsatzabteilungen, einige aus der Alters- und Ehrenabteilung sowie Gäste aus Kreis und Stadt teil.

In seinem Bericht für das vergangene Jahr zog Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll, seit Februar 2014 im Amt, eine beeindruckende Bilanz. Bezogen auf die Ausbildung lauten die Zahlen: »In den Berichtsjahren 2019 konnten 128, ein Jahr später 40 und vergangenes Jahr 149 Ausbildungsveranstaltungen bei verschiedenen Veranstaltern besucht werden.« Der Zeitaufwand für Lehrgänge und Seminare belief sich in drei Jahren auf 4890 Stunden. Geleistet im regulären Dienstbetrieb online oder in Präsenz wurden von den 187 Mitgliedern der Einsatzabteilung 26.076 Stunden.

Die Bandbreite der Einsätze von 2019 bis 2021 reicht von 106 Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen über 344 Brandeinsätze bis zu 352 Technische Hilfeleistungen. »In Summe handelt es sich um eine Leistung von insgesamt 7535 Stunden, die wir im Dienste unserer Nächsten erbracht haben.«

In Riesenschritten erweitere sich das Arbeitsaufkommen im Fachdienst Brandschutz. Zu den Aufgaben der Hauptamtlichen gehöre die Sicherstellung der Tagesalarmstärke und die der ehrenamtlichen Kollegen. Sorgen bereiten den Wehrleuten Behinderungen durch zahlreiche Baustellen und das immer stärker werdende Verkehrsaufkommen bei Einsätzen, wo es schnell gehen muss.

Neu aufgestellt werden sollen die Arbeitsgruppen Atemschutz und Öffentlichkeitsarbeit. Die Jugendfeuerwehr hat 80 und die Kinderfeuerwehr 57 Mitglieder, wie Stadtjugendfeuerwehrwart Stefan Schmidt informierte. Die von Peter Beltz geleitete Alters- und Ehrenabteilung zählt derzeit 24 Mitglieder. Eine positive Bilanz trotz noch einiger Baustellen zog Stadtbrandinspektor Moll bei den Gerätehäusern. Für den Um- oder Neubau des Gerätehauses in der Kernstadt wurde ein neues Architekturbüro beauftragt, und in Gronau soll am ersten Oktoberwochenende Einweihung gefeiert werden.
Eine positive Bilanz bei Ausbildung und Wettkämpfen der Kinder- und Jugendfeuerwehren zog Stadtjugendwart Stefan Schmidt.

Für dezentrale Gliederung der Wehren
Nach 22 Jahren als Kämmerer und 18 Jahren als Bürgermeister verabschiedete sich Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Er sprach sich für die Fortführung der dezentralen Gliederung der Wehren in allen Stadtteilen aus. Diese sei wichtig für die Nachwuchsförderung und die FFWs als Teil des öffentlichen Lebens. Kreisbrandinspektor Lars Henrich freute sich, dass der positive Trend bei der Mitgliederentwicklung trotz Corona in der Einsatzabteilung gleichgeblieben ist und bei der Jugendfeuerwehr die Zuwächse gestiegen sind.

Durchschnittlich rückten die Vilbeler Wehren zu 250 Einsätzen im Jahr aus, Da die Anforderungen an die Wehren ständig wachsen, werden in diesem Jahr 1700 Lehrgangsplätze angeboten, um die Qualifizierungsdefizite aus den vergangene drei Jahren aufzufangen. Im Namen des Kreises dankte Henrich den Wehren für ihren Einsätze in der Pandemie und der Flüchtlingskrise. Zu den Herausforderungen gehöre der Wiederaufbau von Bevölkerungs- und Zivilschutz nach 30 Jahren.