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CO2-Werten auf der Spur

Samuel Jansen erklärt KSS-Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper die Funktionsweise seiner CO2-Messdaten-Loggingstation. Foto: Kubocz
Samuel Jansen erklärt KSS-Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper die Funktionsweise seiner CO2-Messdaten-Loggingstation. Foto: Kubocz

Karben. Wie sieht es eigentlich mit dem Klimawandel vor der eigenen Haustür aus? Diese Frage kann mit der CO2- Messdaten-Loggingstation des Schülers Samuel Jansen beantwortet werden. Mit seinem Projekt konnte der 19-Jährige den zweiten Preis bei »Jugend forscht« erlangen.
Eifrig entleert Samuel Jansen den Inhalt seines Rucksacks: mehrere Kabel, ein Router, eine Powerbank, einen Einplatinencomputer und zum Schluss eine rechteckige »Blackbox«. »Mehr braucht man nicht, um die CO2-Werte in der Luft zu messen«, sagt der Abiturient.
Mit einer CO2-Messdaten-Loggingstation und einer eigens dafür programmierten Website konnte der 19-Jährige den zweiten Preis im Landesfinale von »Jugend forscht« im Bereich Technik gewinnen. Darüber hinaus hat Jansen den »Sonderpreis Digitalisierung« erhalten.
Doch was hat es genau mit dem Projekt und der »Blackbox« auf sich? Das »goldene Quadrat« ist hierbei ein Infrarot-Sensor, der den CO2-Gehalt in der Luft ermittelt, erklärt der Klein-Karbener. Der Clou am Projekt des Schülers der Kurt-Schumacher-Schule (KSS): Er hat eigenhändig den Programmcode geschrieben, der die Messwerte auf den Datenträger speichert. »Die Messstation an sich besteht aus gewöhnlichen Elementen, die sich jeder besorgen kann«, sagt Jansen. Beispielsweise sei eine GPS-Antenne verbaut, um »die Daten zeitlich und örtlich besser einzuordnen«.
Mit zwei einfachen Handgriffen öffnet Jansen das Gehäuse, das im 3-D-Drucker hergestellt wurde. Zu sehen sind viele Platinen und noch mehr nicht angeschlossene Kabel. Diese stehen für Ideen, die der 19-Jährige noch umsetzen möchte.
»Man könnte mit einem Solarmodul die Messstation im Sommer autark machen«, sagt Jansen. Auch die Installation eines NFC-Chips, um die Daten schnell am Smartphone auszulesen, sei angedacht. Es handele sich um ein offenes Projekt. Jeder könne die Messstation nachbauen. Die aufgezeichneten Messdaten können dann auf der von Jansen selbst programmierten Website hochgeladen werden. Dies ist erst möglich, wenn die Website online gegangen ist. »Aktuell kann die Homepage nur über ein lokales Netzwerk angesteuert werden. Ziel ist es, die Seite für alle zugänglich zu machen«, sagt der Abiturient. .
Jansens langfristiges Forschungsziel lautet, eine weitflächige Datenbank für CO2-Werte aufzubauen, die zur Überwachung des lokalen Klimawandels dienen kann. Beispielsweise ist ein Klassenprojekt an der KSS mit Messstationen geplant.
Zur Teilnahme am
Wettbewerb überredet

Jansen selbst ist durch die Schule auf die Idee für sein Projekt gestoßen. »Ich bin seit der siebten Klasse in der Technik-AG aktiv. Deswegen war das Projekt ein logischer Schritt für mich«. Vor rund einem Jahr gab Informatiklehrer Hanno Schäfer dem Schüler den Vorschlag für sein Projekt.
Dass Jansen nun den zweiten Preis bei »Jugend forscht« im Landeswettbewerb gewinnen konnte, hat er auch Ruth Pakullat, KSS-Fachbereichsleiterin der Naturwissenschaften zu verdanken. »Sie hat mich überredet, dass ich am Wettbewerb teilnehmen soll«, sagt Jansen.
Gerne erinnert er sich an die Landesrunde in Darmstadt: »Die Mitglieder der Jury haben sich intensiv mit mir unterhalten und sogar Hinweise gegeben, wie ich mein Projekt verbessern kann«, sagt Jansen. Von Patryk Kubocz