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Da kommt Steppo im Tiefflug – Beim Skaten sind Schürfwunden inklusive: Jugendliche messen sich auf ihren rollenden Brettern

Schöneck. Zum fünften Mal hatte der Fachbereich Familie und Jugend der Gemeinde mit der W.A.S.L., der Wetterauer Amateur Skateboard Liga, Skateboarder aus der Umgehung zu einem Contest eingeladen – also zu einem sportlichen Kräftemessen.

„Das war ja eben ein lupenreiner shove-it von Nico Kohlwes“, staunte selbst Christoph Broja. Er war einer der Veranstalter des Skateboard-Wettbewerbs am Wochenende. Einen derartigen Trick hatte bei den bisherigen Veranstaltungen noch keiner gezeigt, verkündete Christoph stolz am krächzenden Mikrofon auf der Skateboard-Anlage am Rande von Kilianstädten.

„Leider hat das Wetter uns einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei den letzten Malen waren sonst wesentlich mehr Teilnehmer und Zuschauer da“, bedauerte Nadja Schwagerus. Doch die exakt 26 Jugendlichen, die am Samstag nach Kilianstädten gekommen waren, konnten auch die gelegentlichen Regenschauer nicht aufhalten.

In drei Klassen, je nach Leistungsvermögen, rollten, rutschten oder fielen sie über den Parcours. Jeder konnte dabei in 60 Sekunden soviel Tricks und Sprünge zeigen, wie es die persönliche Kondition zuließ. Und dass eine Minute voller Konzentration und Anspannung auch schon mal zu einem Krampf führen kann, zeigte sich dann sogar bei der Gruppe der Besten. Hier hatte sich der 22-jährige Sascha nach einem 50 – 50 Grind, bei dem er mit beiden Achsen auf der Stahlkante eines Hindernisses entlang- gerutscht war, einen Krampf im rechten Oberschenkel zugezogen – und musste von den anwesenden Sanitätern kurzzeitig verarztet werden.

Namen für vorgeführte Sprünge wie Ollies, Flips, Nose- und Tail-Slides sowie Grinds sagen einem Außenstehenden recht wenig, deuten aber darauf hin, dass der Sport ursprünglich aus den USA kommt. Schon in den 60er Jahren entstand das Skateboard-Fahren dort durch die Übertragung des Wellenreitens auf den Asphalt und Beton.

Cool finden es die meisten Jugendlichen, ohne Helm und Gelenkschützer zu laufen. Doch beim Wettbewerb ist zumindest der Helm Pflicht. Darauf wurde strikt geachtet. Die kleinen Schürfwunden nach den Stürzen gehören dagegen fast schon wie ein Abzeichen zu der Sportart. Ach, ja. Sieger gab es auch. Da Familiennamen in dem Sport anscheinend uncool sind und vollständige Vornamen höchst selten, Steppo, Buddy oder Goofy dagegen überall zu hören sind, deshalb hier auch nur die Vornamen der drei Sieger. In der Gruppe C der Anfänger siegte der 15-jährige Alvin, bei den Fortgeschrittenen der 16-jährige Markus und bei den Könnern der 20-jährige Nico.