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Da war wieder für jeden etwas dabei

Aus längst vergangenen Tagen: Die »Römer« sorgen mit ihrer »Kohorte« beim Quellenfest für einen besonderen Hingucker. Foto: Jürgen W. Niehoff
Aus längst vergangenen Tagen: Die »Römer« sorgen mit ihrer »Kohorte« beim Quellenfest für einen besonderen Hingucker. Foto: Jürgen W. Niehoff

Bad Vilbel. Am Pfingstwochenende stand Bad Vilbel im Zeichen des Quellenfests. Und wieder lockte ein abwechslungsreiches Programm Jung und Alt in Scharen an.
Drei Tage lang folgte eine Veranstaltung auf die nächste, war ein Highlight nach dem anderen zu bewundern. Oftmals sogar parallel, so dass die Besucher zusätzlich zu den Außentemperaturen ins Schwitzen kamen. Der Freitagabend stand im Zeichen der Einweihungsfeier des Günther-Biwer-Platzes mit anschließenden Konzerten, wobei sich noch alles an einem Ort, nämlich auf dem Platz vor der Vilco, abspielte.
Landschaftspark für
Landesgartenschau

Doch damit war es bereits am Samstag vorbei, denn das Programm, beginnend mit der Einweihung des Arboretums im Burgpark, bot große Vielfalt. Was ein Arboretum ist? Das wussten die meisten der Teilnehmer des Rundgangs durch den Burgpark unter Leitung des Baumexperten Manfred Wessel auch nicht. Der Begriff tauchte bereits im 15. Jahrhundert in Kroatien auf – und zwar im Zusammenhang mit einer Baumpflanzung verschiedenartiger Gehölze, die nicht in einem Pflanzgefäß wachsen. Ähnlich einem botanischen Garten. Manfred Wessel hatte im Jahr 2020 von der Stadt Bad Vilbel den Auftrag erhalten, mit der Anpflanzung von 100 Bäumen aus dem Burgpark einen echten Landschaftspark für die Landesgartenschau zu gestalten.
Während Wessel im Park den staunenden Zuhörern Einblick in seine Arbeit bot, zauberten auf dem Marktplatz am Brunnen Kinder, aber auch Erwachsene, die erstaunlichsten Töne und Klänge aus normalen Gebrauchsgegenstände wie Plastikrohren, Glasflaschen oder Waschbrettern. Währenddessen vermittelte ein paar Schritte weiter Stadtführer Peter Schöttner in historischem Kostüm einen Blick in die Geschichte Bad Vilbels und erzählte, wie aus dem kleinen Städtchen Vilbel ein weit über die Grenzen hinaus bekannter Quellenort Bad Vilbel wurde. Am Abend luden dann Bands zu einen unterhaltsamen Feierabend ein.
Rückblick auf
Quellengeschichte

Am Sonntag und Montag folgten im Rahmen der Burgfestspiele zunächst jeweils mittags das Musical »Pünktchen und Anton« in der gut besuchten Wasserburg. Danach musste man sich schon wieder sputen, um möglichst viel von all dem Dargebotenen mitzubekommen – etwa Sunday Morning Jazz mit »Klezmers Techter« oder eine weitere Führung vom Baumexperten Manfred Wessel. Dieses Mal jedoch auf den Spuren des Gartenarchitekten Philipp Siesmayer.
Im Bäder- und Brunnenmuseum gab Hassia-Seniorchef Günter Hinkel bei einen Rundgang Rückblick auf Bad Vilbels Quellengeschichte – fast eine Familiengeschichte aus erster Hand. Es folgten unter anderem Tanzaufführungen auf dem Biwer-Platz, Operettenzauber im Burgpark oder Exerzieren einer römischen Kohorte im Kurpark – und das alles bei strahlendem Sonnenschein, der allerdings für viele Besucher bereits zu viel war, denn vor allem die Plätze im Schatten waren begehrt.
»Irgendwie haben wird in diesem Jahr wirklich einen guten Draht nach oben gehabt. Nach diesem vielen Regen im Frühjahr ist das jetzt doch wirklich ein Traumwochenende«, freute sich denn auch Stadtmarketing-Chef Kurt Liebermeister über das gelungene Fest.
Von Jürgen W. Niehoff