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Der Chef geht

Niederdorfelden. Matthias Zach ist sehr ruhig und sehr gelassen. Er lässt sich Zeit für seine Antworten. Zurückgelehnt sitzt er im Sessel in seinem Amtszimmer im Rathaus und denkt nach über fünfeinhalb Jahre Bürgermeister-Zeit. Da waren zum Beispiel die zwei Bürgerbegehren – das gescheiterte Begehren gegen die Windkraft 2009 und das erfolgreiche für das Krippenhaus im Mai dieses Jahres. Die prägendsten Ereignisse seiner Amtszeit seien das gewesen. „Und eine persönliche Bestätigung, da beides Mal meiner Haltung rechtgegeben wurde“, sagt Zach.

Und persönliche Niederlagen? Ende vergangenen Jahres stellte die SPD in einer Parteipublikation Zach als Hampelmann dar, gesteuert von seiner Ehefrau Ursule Conen. „Das hat mich persönlich getroffen“, sagt Zach. „Es ist eine Niederlage für mich, dass ich es nicht geschafft habe zu signalisieren, dass so etwas kein Mittel politischer Auseinandersetzung sein darf.“ Vom Bürgermeister der 3700- Seelen-Gemeinde zum Hauptamtlichen im 400 000 Einwohner starken Kreis – das ist ein gewaltiger Sprung. Doch Zach gibt sich cool. „Ich kann auf viel Erfahrungen zurückblicken und habe eine gute Verwaltung im Rücken.“ Auf seinen Nachfolger warten wichtige Aufgaben. Die größte Baustelle? „Der Ausbau der Kinderbetreuung mit Krippenhaus und eine Seniorentagespflege“, meint Zach. (zlp)