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Der direkte Draht

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

völlig unkritisch hat eine große Frankfurter Zeitung, die sich ihrer Klugheit rühmt, abgedruckt, dass künftig der Bau von Gymnasien in Frankfurt nicht mehr länger als fünf Jahre, maximal sechs Jahre dauern solle. Das ist natürlich schlecht für die Kinder, die jetzt ein Gymnasium brauchen. Was Bad Vilbel betrifft, ist die Stadt nicht Schulträger und für den Bau von Gymnasien nicht zuständig, sondern der Wetteraukreis. Die Umstände haben es aber gebracht, dass auch in Bad Vilbel ein neues Gymnasium mit Grundschule und Kindergarten gebaut werden konnte.

Die Stadt Frankfurt, die ursprünglich die erste private Europäische Schule aufnehmen sollte, sah sich nämlich nicht in der Lage, etwas für das Projekt zu tun. So kam man auf Bad Vilbel. Von der Entscheidung der Stadt und des Immobilienbetriebes der Stadt, die Schule zu bauen, bis zum Einzug vergingen keine zwei Jahre; obwohl der Eigenbetrieb nur mit ganz wenigen Kräften funktionsfähig ist, im Gegensatz zu den Hundertschaften in Frankfurt. In einem weiteren Jahr Bauzeit wurde in Bad Vilbel der Erweiterungsbau vollendet. Auch bei den Kosten könnte sich die Stadt Frankfurt eine Scheibe abschneiden. Es ist unvorstellbar, dass in Frankfurt eine Schule dieser Qualität für 40 Millionen Euro gebaut werden könnte.

Inzwischen hat sich die Europäische Schule in Bad Vilbel zur wohl erfolgreichsten Schulgründung entwickelt. Nach drei Jahren hat die Schule über 1.250 Schüler. Nächstes Jahr gibt es erstmals das Europäische Abitur. Was sagen heute die, die einst verkündeten, das könne die Schule gar nicht? Natürlich hat es auch bei diesem Projekt der Stadtwerke – Immobilienbetrieb – nicht an Unkenrufen gefehlt, die dagegen waren oder das Scheitern an die Wand malten. Sie werden durch den offensichtlichen Erfolg widerlegt.

In den ersten drei Jahren sind natürlich Anlaufverluste entstanden. Die sollen zügig getilgt werden. Ab sofort schreibt die Schule nämlich schwarze Zahlen. Da die Schule gemeinnützig ist, darf und wird sie nicht Gewinne erzielen. Es könnte auch zu Verbesserungen zugunsten der Schulbesucher kommen, wodurch die Schule noch attraktiver werden würde.

Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr und Stadtrat Klaus Minkel, die mit Unterstützung des damaligen Staatsministers Jörg-Uwe Hahn die Realisierung des Projekts vorangetrieben haben, sind jedenfalls über die gute Entwicklung der Schule sehr erfreut. Bad Vilbel hat als Standort durch diese und viele andere Maßnahmen sichtbar an Anziehungskraft und Attraktivität gewonnen. Vergessen wir nicht, dass ohne das Gründungs- und Schulteam und das besondere Engagement von Dr. Hansgeorg Jehner dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.

Dicht hinter Frankfurter Kindern sind übrigens Bad Vilbeler Schüler die Hauptnutzer der Europäischen Schule. Wünschen wir, dass der Schule der Erfolg treu bleibt.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Magistrat der Stadt Bad Vilbel