Veröffentlicht am

Der Kampf für die Rechte der Frauen – Ausländerbeirat hörte Referat vom Beratungszentrum für Migrantinnen in Frankfurt

Karben. „Den Frauen wurde in den Herkunftsländern – meist Mittel- und Osteuropa – Arbeit in Deutschland in Hotels oder der Gastronomie versprochen. Statt dessen werden sie hier zur Prostitution gezwungen.“ Solche aus den Medien bekannte Berichte werden von Andrea Bode aus ihrer täglichen Praxis bestätigt. Bode ist stellvertretende Leiterin von „Frauenrecht ist Menschenrecht“ (FIM), einem Verein mit Beratungszentrum für Migrantinnen in Frankfurt. Auf Einladung des Ausländerbeirates berichtet sie über die Arbeit.

Diese hat allein im vergangen Jahr 916 Menschen aus 77 Herkunftsländern beraten. Anfangs kamen vor allem Frauen aus Thailand und den Philippinen. Zu diesem bis heute bestehenden Angebot kommen weitere hinzu, so berät die Einrichtung Frauen in rechtlichen Fragen, bei gesundheitlichen Aspekten oder hilft beim Erlernen der deutschen Sprache. Sämtliche Angebote seien kostenlos, „wir finanzieren uns durch die Stadt Frankfurt, das Land Hessen und die evangelische Kirche. Hinzu kommen Mitgliedsbeiträge und Spenden“, sagt Bode.

Ein Teil der Klientel sind Menschen ohne Papiere, so genannte Illegale. Bis zu 40 000 lebten nach offiziellen Schätzungen allein in Frankfurt am Main. Auch sie können sich bei Problemen vertraulich an FIM wenden, auch bei gesundheitlichen Problemen wird ihnen geholfen. „So arbeiten wir mit medizinischen Einrichtungen zusammen, die Kranke günstig oder kostenlos behandeln“, erklärt Bode.

„Menschen ohne Papiere sind keine Kriminellen“, betont die Referentin. Meist bestünde ihr einziges Vergehen im Verstoß gegen geltende Aufenthaltsbestimmungen. Bei vielen käme nach Jahren des illegalen Aufenthalts in Deutschland der Wunsch auf, sich zu legalisieren. „Doch im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wie Italien oder Spanien gibt es in Deutschland hierzu bislang keine Möglichkeit“, sagt Bode. (kre)