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»Der Weg ins Blaue«

Freuen sich über die 4000-Euro-Spende der Wiechers-Stiftung »Städte für Menschen« (von links): Dr. Dorothea Knoblauch, Hanne Mühle, Rüdiger und Maria Wiechers, Jürgen Werner und Pfarrer i. R. Herbert Jung. Foto: Fauerbach
Freuen sich über die 4000-Euro-Spende der Wiechers-Stiftung »Städte für Menschen« (von links): Dr. Dorothea Knoblauch, Hanne Mühle, Rüdiger und Maria Wiechers, Jürgen Werner und Pfarrer i. R. Herbert Jung. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Ihren Besuch in der Quellenstadt nutzten Maria und Rüdiger Wiechers, um sich den vom Würzburger Künstler Jacques Gassmann gemalten Kreuzweg »Weg ins Blaue« anzusehen. Die Wiechers Stiftung »Städte für Menschen« hatte den Ankauf des Bilderzyklus mit einer 4000 Euro Spende unterstützt.
Nicht 14 sondern
15 Stationen

Der in der St.-Nikolaus-Kirche zu sehende Kreuzweg zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus. Er besteht nicht wie seit 1600 üblich aus 14 bebilderten Stationen. Diese bilden den Leidensweg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung ab. Bei Gassmann steht nicht das Kreuz am Ende, sondern mit dem 15. Bild die Auferstehung und damit die Erlösung.
Auf die zweite Besonderheit weist der Titel »Weg ins Blaue« hin. »Blau ist die Farbe des Glaubens und der Hoffnung«, betonte Herbert Jung, Pfarrer im Unruhestand. Er war extra aus Mainz gekommen, um gemeinsam mit Jürgen Werner, dem Vorsitzenden des Fördervereins von St. Nikolaus, Dr.-Ing. Dorothea Knoblauch, der stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden, und Hanne Mühle vom Förderverein St. Nikolaus, das Ehepaar zu begrüßen. Und ihnen für die Unterstützung beim Kunstkauf zu danken.
Bildhauerin Maria Wiechers interessierte sich vor allem für die Farben und die vom Künstler Jacques Gassmann verwendete Technik.
Der in Europa als »The Ink Painter« bekannte Maler und Zeichner verwendet für seine Bilder Tusche und Tinte. Aus dem Schwarz der Tinte entwickelte Gassmann seine patentierte Technik, informierte Pfarrer Jung. Zudem hat er einen eigenen Blauton entwickelt. Die Figuren auf seinen Bildern scheinen zu zerfließen, sich im Farb- und im Bildraum aufzulösen. Tinte, Wasser und Technik lassen ineinander stürzende, unregelmäßige Linien entstehen, die gekonnt mit Licht und Schatten spielen. Gassmanns Kreuzweg zeichnet sich zudem durch eine unverwechselbare, beunruhigende, figurative und verführerische Formsprache aus.
Der »Weg ins Blaue« lädt die Betrachter im Kirchenraum zum Dialog mit unseren kulturellen Werten, dem Christentum und der zeitgenössischen Kunst ein. Gottesdienstbesucher sollten die Gelegenheit nutzen, in diesen Dialog einzutreten.
Unter den 15 Bildern des Kreuzweges stehen zu den einzelnen Stationen Texte von Herbert Jung. Er schrieb seine Diplomarbeit zum Thema »Bilder in der Kirche und ihre Wirkung auf Menschen«.
Maria und Rüdiger Wiechers freuen sich, dass sie mit der Spende der Wiechers-Stiftung erneut ein Projekt im Bereich der kulturellen Stadtentwicklung unterstützen konnten.
Der Förderverein von St. Nikolaus freut sich über weitere Spenden zur Finanzierung des beeindruckenden Werkes. (fau)