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Die schnelle Zukunft

Telekom startet Bau von Glasfasernetz in Karben – Bauarbeiten bis Jahresende

Los geht’s mit dem Glasfaser-Ausbau in Karben: Thomas Schwab (rechts) lässt den ersten der neuen Schaltkästen in der Luisenthaler Straße im Stadtzentrum auf sein Fundament herab. Bis Jahresende will die Telekom das schnelle Netz in der ganzen Stadt liegen haben. Foto: den
Los geht’s mit dem Glasfaser-Ausbau in Karben: Thomas Schwab (rechts) lässt den ersten der neuen Schaltkästen in der Luisenthaler Straße im Stadtzentrum auf sein Fundament herab. Bis Jahresende will die Telekom das schnelle Netz in der ganzen Stadt liegen haben. Foto: den

Internetfernsehen, Cloud-Dienste, Home-Office: All das wird für die Karbener ab Ende des Jahres deutlich bequemer oder sogar überhaupt erst möglich sein. Die Deutsche Telekom schließt die Stadt ans schnelle Internet an. Der Bau des Glasfaser- netzes hat nun begonnen.

Karben. Wer in Karben als Neubürger ein Grundstück kaufen will, der fragt nach zwei Dingen. „Kindergarten und Internet“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Alles andere ist nicht wichtig.“

Nach dem massiven Ausbau der Kitas in den letzten Jahren ist nun das Internet dran. „Wir haben viele Beschwerden von Bürgern, dass das so langsam ist.“ Maximal 16 Mbit geben die Kupferkabel her. Und das auch nur in den am besten ausgebauten Bereichen in den zentralen Stadtteilen. In den äußeren Stadtteilen sieht es mau aus.

Das ändert sich demnächst. Die Deutsche Telekom will bis Jahresende ein Glasfasernetz in der ganzen Stadt verlegen. Die Übertragungsgeschwindigkeiten aus dem Internet können dann bis zu 100 Mbit betragen und ins Internet (Upload) bis zu 40 Mbit. Die neue Technik sei außerdem darauf vorbereitet, später Geschwindigkeiten von 200 oder 300 Mbit möglich zu machen, kündigt Hartmut Müller, Infrastrukturvertrieb-Manager der Telekom, an.

34 Schaltkästen

Mit dem Setzen eines ersten neuen Schaltkastens in der Luisenthaler Straße im Stadtzentrum haben die Bauarbeiten am Donnerstag begonnen. Sie sollen bis zum vierten Quartal dauern, sagt Müller. Das Glasfasernetz soll 24 Kilometer lang werden. Dafür werden 34 der neuen Schaltstellen aufgestellt.

Diese „Multifunktionsgehäuse“ beinhalten deutlich mehr Technik als die alten Schaltkästen. Bisher war diese in nur wenigen, dezentralen Vermittlungsstellen untergebracht. Nötig ist der Aufwand, da die alten Kupferkabel keine schnelleren Datengeschwindigkeiten und -mengen zulassen. Die aber sind für viele Internetdienste wie TV und Filmschauen auf Abruf, das Arbeiten von zu Hause in einem virtuellen Büro, virtuelle Cloud-Speicher oder Videotelefonie nötig.

In die Häuser kommt das schnelle Internet dann allerdings von den neuen Schaltschränken aus über die bereits dort liegende Kupferleitung – für die Kunden ändert sich also nichts. Auch müsse niemand das neue Angebot nutzen, der es nicht wolle, betont Müller. „Die alte Kupferleitung gibt es weiterhin.“ Die recht vielen Schaltschränke sind nötig, da die Kupferkabel die schnellen Signale aus dem Glasfasernetz nur über eine begrenzte Distanz übertragen können. Deshalb seien auch die Standorte der neuen, größeren Schränke nicht allzu flexibel.

Kein Telekom-Zwang

Doch Michael Soborka vom Fachdienst Tiefbau im Rathaus ist alle Standortwünsche mit Projektleiter Wolfgang Werner von der Telekom durchgegangen. „Wir haben darauf geachtet, dass mindestens 60 bis 80 Zentimeter Gehwegbreite vorhanden bleiben“, erklärt Soborka. Damit Kinderwagen und Rollatoren vorbeikommen. Früher habe man auf so etwas nicht geachtet. An einigen Stellen werden daher alte Schaltkästen durch neue in der Nähe ersetzt. Zum größten Teil kann die Telekom vorhandene Leitungsrohre fürs Verlegen der neuen Glasfaserkabel nutzen. Auf fünf Kilometer Strecke müssten neue Leitungen im Tiefbau gelegt werden, kündigt Gerhard Schäfer vom Telekom-Bereich Infrastruktur an. Auch wenn die Leitungen unter Gehwegen gelegt würden, sei dennoch der Verkehr davon betroffen. Die meisten Arbeiten werde es in Petterweil geben. Auch im alten Ortskern von Groß-Karben müssen sich Anwohner, Passanten und Autofahrer auf drei bis vier Wochen Baustelle einstellen. Es gibt für Kunden natürlich keinen Anschlusszwang zur Telekom. Denn diese vermietet ihr Netz jedem Anbieter. „ (den)