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DRK sucht Ehrenamtliche

Silke Zuschlag (links) und Regine Walkenhorst leeren die beiden Dortelweiler Altkleidercontainer. »Die sind immer voll«, sagt Walkenhorst. FOTO: NIKLAS MAG
Silke Zuschlag (links) und Regine Walkenhorst leeren die beiden Dortelweiler Altkleidercontainer. »Die sind immer voll«, sagt Walkenhorst. FOTO: NIKLAS MAG

Wer hilft bei Leerung der Altkleider-Container?

Bad Vilbel. Noch brauchbarer Kleidung, die zwar selbst nicht mehr genutzt wird, aber noch für andere nutzbar erscheint, sollte am besten in einem der vielen Altkleider-Container gegeben werden. 13 von weit mehr in Bad Vilbel stehenden Containern gehören dem Deutschen Roten Kreuz. Sie werden meistens nur von einer ehrenamtlichen Helferin gelehrt und die benötigt dringend Unterstützung.

Silke Zuschlag und Regine Walkenhorst haben den Bus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Dortelweil direkt neben den beiden DRK-Altkleidercontainern geparkt. Die Seitentür weit offen, der Innenraum völlig leer. Doch das wird nicht so bleiben, denn beide Container sind voll mit säckeweise Altkleidern, die in das Fahrzeug geladen werden müssen. »Wir sammeln in Bad Vilbel ungefähr 70 Tonnen Altkleider im Jahr ein. 70 000 Kilogramm, das ist schon eine Menge«, staunt Silke Zuschlag, die Bereitschaftsleiterin des Vilbeler DRK.

13 Container gibt es in der Kernstadt, in Gronau und in Dortelweil. Hauptverantwortlich für die Leerung ist derzeit Regine Walkenhorst. Seit etwa zwei Jahren fährt sie ehrenamtlich durch die Bad Vilbeler Stadtteile, um besagte 70 000 Kilogramm aus den Containern zu holen. »Manchmal fahre ich täglich, manchmal aber auch nur alle zwei oder drei Tage. Das ist auch saisonbedingt«, beschreibt sie.
Im Frühjahr würden sich die Vilbeler von deutlich mehr älteren Kleidungsstücken trennen als beispielsweise im Winter. »Diese beiden Container hier sind aber immer voll. Hier fahre ich alle fünf Tage her«, erklärt Walkenhorst und zeigt auf die beiden DRK-Container in Dortelweil.

Sozialstunden
Das Deutsche Rote Kreuz in Bad Vilbel funktioniert komplett auf freiwilliger Basis. Alle Mitglieder sind berufstätig. Regine Walkenhorst kann sich als Hausfrau und Mutter die Zeit unter der Woche für diese wichtige ehrenamtliche Tätigkeit nehmen. Doch für eine Person alleine ist das einfach zu viel. »Ich fahre so häufig mit wie es geht. Auch haben wir oft Leute dabei, die aufgrund eines Gerichtsbeschlusses Sozialstunden ableisten müssen und auf diese Weise helfen«, erläutert Silke Zuschlag.
Die beiden Frauen schließen nun den ersten Container auf. Ganz voll ist er nicht, doch viele Säcke würden nicht mehr hineinpassen. »An diesem Standort ist alles immer in Säcke verpackt. Das ist für uns natürlich super. Es gibt andere Container, da liegen die Klamotten lose drin«, sagt Regine Walkenhorst. »Das macht uns natürlich nur mehr Arbeit.«

Auch für Männer
Silke Zuschlag und Regine Walkenhorst kramen die ersten Säcke aus dem Altkleidercontainer, hieven diese hinüber zum Wagen. Das ist allerdings nur der erste Teil des Jobs. Denn in Bad Vilbel am DRK-Haus angekommen, müssen die Säcke wieder aus dem Auto heraus und in einen großen Container gehievt werden.
Die Kleider werden anschließend in einem Sortierbetrieb weiterverarbeitet und ins Ausland gebracht, wo sie benötigt werden.
Das DRK sucht deshalb ganz dringend nach Verstärkung für diese Arbeiten. »Natürlich ist diese Arbeit von Frauen zu stemmen. Aber wir freuen uns auch über männliche Hilfe«, sagt die Bereitschaftsleiterin. »Das Geld für ein Fitness-Studio kann man sich dann sparen. Diese Arbeit hier hält fit«, sagt sie, lächelt und wirft den nächsten Kleidersack ins Auto.

»Ich schätze, dass viele Leute gar nicht wissen, dass man sich beim Deutschen Roten Kreuz auch ehrenamtlich engagieren kann, wenn man kein Blut sehen kann«, vermutet sie. Bad Vilbel zeichne sich unter anderem durch das massive ehrenamtliche Engagement seiner Bürger aus, weiß Silke Zuschlag und ruft dazu auf, sich bei ihr zu melden: »Die Leerung der Altkleidercontainer erfordert etwas Kraft, doch auf diese Weise kann man uns ganz einfach unterstützen.«

Das Deutsche Rote Kreuz in Bad Vilbel gewährleistet unter anderem die medizinische Betreuung für die rund 250 000 Besucher, die jedes Jahr zum Vilbeler Markt kommen. Mehr als 3000 Stunden sind die Ehrenamtlichen jedes Jahr im Einsatz.

Hilfe für verschiedene Tätigkeiten

Auf der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes Bad Vilbel sind die Standorte der Container in der Stadt aufgelistet. Nicht alle Container in der Quellenstadt gehören zum DRK. Vilbeler können sich auf verschiedene Art und Weise bei den Helfern einbringen. Gesucht werden Ehrenatmliche für Sanitätsdienste, den DRK-Kleiderladen, soziale Dienste oder auch in der Landschaftspflege. Doch ganz besonders benötigt Regine Walkenhorst Unterstützung bei den 70 Tonnen Kleidung, die sie pro Jahr gleich zweimal bewegen muss.
Interessierte können sich völlig unverbindlich bei Silke Zuschlag, Telefon 0 173/666 18 59, melden. Die Webseite des Vilbeler DRKs ist unter http://drkvilbel.drkcms.de/startseite zu finden. (nma)