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Ein lange Liste mit Wünschen

So soll die Anlage nach dem Architektenentwurf des Büros Tzschoppe einmal aussehen. Foto: Architektenbüro
So soll die Anlage nach dem Architektenentwurf des Büros Tzschoppe einmal aussehen. Foto: Architektenbüro

Bad Vilbel. Es ist nicht mehr lang bis zur Eröffnung des Kinder- und Jugendhauses auf dem Heilsberg. Im Sommer soll es den Jugendlichen übergeben werden. Doch was erwartet diese im neuen, insgesamt dritten, Freizeitzentrum der Stadt?
Lange ist das neue Jugendhaus auf dem Heilsberg geplant worden und zwar in unmittelbarer Nähe zu dem bereits im Jahr 2014 entstandenen Dirtbike-Park. Das Besondere an dem neuen Jugendhaus ist seine spezielle Lage, die viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet. Nachdem die Arbeiten an dem rund 350 Quadratmeter großen Gebäude fast fertiggestellt sind und die Bereiche Café, Werkstatt, Multifunktionsraum mit offener Küche sowie die Medien-, Gruppen- und Funktionsräume bauseits ebenfalls abgeschlossen sind, kommt nun der Innenausbau an die Reihe.
Dafür haben sich die Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) zusammen mit ihrem Fachbereichsleiter Jörg Heinz, Fachdienstleiter Thomas Kahler und den Mitarbeitern der städtischen Freizeitzentren (Efzet) etwas Besonderes einfallen lassen: Wenn es ein richtiges Kinder- und Jugendhaus werden soll, in dem sich die Jugendlichen auch wohlfühlen, dann sollen sie ihre Wünsche, Ideen und Anregungen auch mitteilen können. Dann könne man diese mit in das Konzept aufnehmen.
Töpferwerkstatt,
Workshops und Sport

Deshalb wurde am vergangenen Samstag eine Führung durch das Haus und eine anschließende Gesprächsrunde für Kinder und Jugendliche veranstaltet. Und dies mit großem Erfolg, denn rund 15 Mädchen und Jungen beteiligten sich an dieser kleinen »Workshop-Runde«.
Und lang war die Liste der Wünsche, die dabei geäußerten wurden, wie etwa eine Töpferwerkstatt, einen Raum für Videospiele, eine Sitzecke, um in Ruhe Filme ansehen zu können, einen Raum für Workshops und natürlich für Gemeinschaftsspiele. Auch die Möglichkeit von Partyabenden stand auf der Wunschliste. Soweit die Mädchen.
Das Interesse der Jungen gilt hauptsächlich den Sportangeboten. »Wir brauchen hier dringend einen Basketballplatz, denn die Plätze in der Innenstadt sind überlaufen und da kommt man kaum zum Zug«, meinte der 15-jährige Marc und erhielt sofort Zustimmung von seinen beiden Begleitern. Auch Calisthenics, der momentane Fitness-Trend, bei dem kaum mehr als eine Klimmzugstange benötigt wird, oder die geplante Kletterwand findet ihr Interesse. »Hauptsache Sport«, meinte der 14-jährige Andy.
»Was wir hier auf keinen Fall anbieten werden, ist frei zugängliches WLAN. Denn dann hängen die Kinder und Jugendlichen nur noch an ihrem Handy und daddeln«, versicherte Thomas Kahler, Leiter des Fachdiensts Kinder- und Jugendbüro. Schließlich sollen sie miteinander spielen und nicht stumm nebeneinander sitzen.
Mit von der Partie war an diesem Vormittag auch Bürgermeister Sebastian Wysocki mit seinen Kindern. »Das neue Jugendzentrum hier auf dem Heilsberg war einfach überfällig, nachdem das alte Spielhaus in der Kernstadt von der Waldorf-Einrichtung übernommen wurde. Der Heilsberg ist der drittgrößte Ortsteil und wächst immer weiter«, begründet Wysocki den Bau des neuen Jugendzentrums. Hinzu komme, dass die Anlage über einen Fuß- und Fahrradweg sehr schnell auch von der Kernstadt zu erreichen sei.
Zufrieden wies der Bürgermeister auch auf die moderne Technik hin, mit der das neue Haus ausge-rüstet sei. So wurde eine Wärmepumpe eingebaut, die über eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach mit eigenem Strom versorgt wird und zusätzlich auch über einen eigenen Speicher verfügt, der den Strom für die Abend- und Nachtstunden vorhält.
Das alles hat aber auch seinen Preis. So sind die Baukosten, nicht zuletzt wegen der gestiegenen Material- und Herstellungskosten von den 2019 noch veranschlagten 650 000 Euro mittlerweile auf 2,3 Millionen Euro angewachsen. Das jedoch interessiert die Jugendlichen nur am Rande. Sie können die Eröffnung ihres neuen Jugendzentrums kaum noch erwarten. Von Jürgen W. Niehoff