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Emsig wie die Bienen – Petterweilerinnen kümmern sich im Ort um Familien, Landwirtschaft und um Bildung

Karben. Die Bürgerhausbühne war geschmückt mit Apfelzweigen, Blumen und ländlichen Gerätschaften. Auf dem Rednerpult prangte unübersehbar eine Biene, sorgfältig ausgeschnitten aus Papier und mit zarten Farben angemalt. Die Tische im großen Saal des Bürgerhauses Petterweil waren festlich eingedeckt und Dekotücher in gelb und blau sorgten für kräftige Farbtupfer.

Für ihren Festkommers zum 60-jährigen Bestehen hatten die Landfrauen keine Mühen gescheut. Emsig wie die Bienen, auf die sie sich so gerne beziehen, hatten sie ihre Feststunde vorbereitet. Mit einem Dankgottesdienst in der St.-Bardo-Kirche wurden die Feierlichkeiten eröffnet. Orgel, Trompete und Gesang waren die musikalischen Begleiter, gekrönt von der „Ode an die Freude“ (Beethoven).

Der Weg zum Bürgerhaus war dann nicht weit und Vorsitzende Gisela Cost begrüßte die über 200 geladenen Gäste. „Wir stehen für 60 Jahre Teilnahme am pulsierenden Leben unseres kleinen Wetterauer Dorfes“, sagte Cost. Und erinnerte an die Wurzeln der Landfrauen: Die enge Verbundenheit zur Landwirtschaft und dem Leben auf dem Land. Das Wirken zum Wohle der Gemeinschaft und der Familien.

Dass die Landfrauen sich besonders gerne um Kinder und Jugend kümmern, unermüdlich ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben und immer da sind, wenn Kindergarten und Schule sie rufen, dafür dankte an diesem Festtag auch die Grundschulleiterin Melanie Rudeck. Die Kinder hatten einen Gedichtvortrag und das Musical „Nils lernt lesen“ eingeübt und so bestimmten muntere Kinderstimmen den ersten Teil des Festprogrammes im Bürgerhaus.

Dankesworte und Würdigungen der Arbeit der Landfrauen gab es dann noch viele an diesem Nachmittag. Parlamentschefin Ingrid Lenz (CDU) gratulierte im Namen der Stadtverordnetenversammlung und wies auf die Aktivitäten der Landfrauen hin wie den jährlich stattfindenden Ostermarkt, das Bildungsprogramm und die Pflege des Brauchtums. „Ihr Engagement trägt viel dazu bei, das Leben in unserer Stadt attraktiver zu machen“. Diesen Worten hatte auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU) nicht mehr viel beizufügen, er lobte besonders die gute Zusammenarbeit mit Grundschule und Kindergarten.

Landrat Joachim Arnold (SPD) erinnerte an die schwere Nachkriegszeit und die viele Arbeit, die damals auf den Frauen lastete. „Was sich bis heute wie ein roter Faden durchzieht, ist der Wille der Frauen, sich Bildung anzueignen.“ Das diese Funktion als Bildungs- und Kooperationsträger im ländlichen Bereich stärker denn je gefragt ist, darauf verwies Evelyn Moscherosch, Präsidentin des Landfrauenverbands Hessen. Mit weiteren Grußworten und einem fröhlichen Lieder-Potpourri endete die Jubiläumsveranstaltung.

Dass bei allen Reden und Gratulationen die Stärkung von Leib und Seele nicht außen vor blieb, dafür sorgten wie immer in vorbildlicher Weise die Landfrauen selber. Sie luden ein, bei einer Kuchentafel zuzugreifen, die keinen Wunsch offen ließ. Auch das zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Landfrauen. Denn niemand bäckt besseren Kuchen als die Landfrauen, und das seit 60 Jahren.