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Entscheidung für ein Heim nicht aufschieben – Gabriele Roettger vom Karbener Johanniter-Stift informierte über die neue Einrichtung beim FW-Stammtisch

Karben. „Schade, dass so viele Menschen Angst vor dem Altersheim haben“, sagte Gabriele Roettger, designierte Einrichtungsleiterin des Johanniter-Stifts Karben. Sie nutzte die Einladung zum „Stammtisch“ der Freien Wähler, um genau diese Angst vor dem Wohnen und Leben in einem Alters- und Pflegeheim zu nehmen. Und natürlich den neu erbauten Stift vorzustellen, der am 1. November seine Tore öffnen und die Palette der Wohn- und Betreuungsformen in Karben bereichern wird. Dass die Frage, wie mache ich es, wenn ich oder meine Eltern gebrechlich und hilfsbedürftig werden, viele Menschen bewegt, zeigte sich am Zuspruch zu diesem FW-Stammtisch, die sich das Thema „Altersgerechtes Wohnen in Karben “ vorgenommen hatten. Tische mussten herangeschoben werden, damit die etwa zwei Dutzend Zuhörer Platz hatten.

Die neue Leiterin Gabriele Roetger, ist 48 Jahre alt, verheiratet, hat drei Kinder, ist gelernte Hauswirtschafterin, Krankenschwester, Pflegedienstleiterin und war zuletzt Chefin eines Altenheimes in Augsburg mit 160 Bewohnern. Der Johanniter-Stift in Klein-Karben bietet 105 Plätze und 13 Wohnungen für betreutes Wohnen. „Nur nicht zu lange die Entscheidung für das Betreute Wohnen oder den Umzug in ein Alten- und Pflegeheim aufschieben“, legt sie allen ans Herz, denn ab dem achtzigsten Lebensjahr lasse die Mobilität und Fähigkeit, das Leben selbst zu organisieren, oft nach. Welche Wohnform und welche Einrichtung dann das richtige sei, das müsse und könne jeder selbst entscheiden. Das Angebot sei größer geworden, auch in Karben, und die Pflege viel besser als ihr Ruf. Die Zuhörer merkten sichtlich auf, als Roettger vom geplanten „Nachtcafe“ im Stift sprach, in dem nächtlich unruhige Senioren auch nach Mitternacht noch Ansprache finden können.

Niemand müsse um 8 Uhr morgens sein Frühstück einnehmen und um 23 Uhr im Bett liegen. „Wir werden die Pflege den individuellen Bedürfnissen anpassen“, erklärte Roettger, das sei eine Sache der Einsatzplanung und flexiblen Personalstruktur. Zum besonderen Profil des Johanniter-Stiftes gehöre auch das „ländliche Gepräge“. „Wir werden einen Obst-, Blumen- und Gemüsegarten anlegen“, versprach Roettger und setzte mit einem kleinen Lächeln hinzu: „Der Weingarten wird mein besonderes Hobby sein.“ Als offenes Haus beschrieb Roettger den Stift, mit individuell angepasster vollstationärer Pflege, Angeboten im Freizeitbereich und vielfältigen Verknüpfungen nach Karben. Die Seniorenwohnungen seien rüstigen Rentnern vorbehalten und so begehrt, dass nur noch zwei Dreizimmer-Wohnungen zu vergeben seien.

Beim Mietpreis schlucken allerdings einige der Zuhörer, denn der lag bei der 96 Quadratmeterwohnung mit Dachgarten über der 1000 Euro Marke. „Jeder kann als selbstständiger Mieter in der Wohnung bleiben, unabhängig vom Pflegestatus“, erklärte Roettger auf Nachfrage. Der Vorteil sei, dass alle Angebote des Stiftes wahrgenommen werden könnten, angefangen vom Essen im Stiftshaus bis zu Gymnastik, Musik, Gedächtnistraining und Vorträgen. (ado)