Bad Vilbel. „Die Gründungsphase ist die schwierigste Phase“, betont Minkel. Der Leiter des Eigenbetriebs Immobilien der Stadtwerke hatte im April auch die Geschäftsführung der Europäischen Schule Bad Vilbel GmbH übernommen (der BVA berichtete). Die Stadtwerke sollen das Gebäude erstellen, Träger der Schule ist die Humanistische Stiftung (Sitz Frankfurt).
Seine Aufgabe betreffe alles, was zur Führung einer GmbH gehöre, erläutert Minkel – die finanzielle und organisatorische Vorbereitung des Unternehmens. Für das Schulische bleibt Tom Zijlstra zuständig, der pädagogische Leiter des Projekts und Gründungsrektor der Europäischen Schule Frankfurt. Minkel betont, er wolle die Schule lediglich „zum Laufen bringen – das ist ein zeitlich begrenzter Auftrag.“
Momentan arbeite er, sagt Minkel, gerade an einer Wirtschaftlichkeitsberechnung, die darstellen solle, dass die Schule nachhaltig und ohne Verlustgeschäft betrieben werden könne. Dabei kalkuliere er nicht mit einer hundertprozentigen Auslastung der Klassen. Dennoch sei zu erwarten, dass die Schule schon im Schuljahr 2015 / 16 schwarze Zahlen schreiben könne.
Auch die Gründung einer gemeinnützigen GmbH werde vorbereitet, sei aber nicht unbedingt erforderlich, denn die Stiftung sei bereits ein gemeinnütziger Träger.
Die Humanistische Stiftung stelle das Startkapital für die Einrichtung der Schule zur Verfügung und trage die Anlaufverluste, so Minkel. Die Gelder müssten dann später zurückgezahlt werden. Weil damit auch die zunächst geplante Forderung nach einem Eltern-Darlehen von 10 000 Euro vom Tisch ist, rechnet Minkel damit, dass die Hemmschwelle für Anmeldungen nun sinke. Allerdings könne es Stipendien erst geben, wenn die Schule selbst Gewinn mache. Förderungen aus Darlehen zu finanzieren, halte er für unseriös.
Die Baugenehmigung für die Schule sei bereits beantragt, er rechne in Kürze mit der Genehmigung, erläutert Minkel. Gebaut werden soll im ersten Abschnitt ein komplett ausgestattetes Schulgebäude entlang der Friedberger Straße. Das dreistöckige Gebäude habe eine Bruttogeschossfläche von 9000 Quadratmetern. Es enthalte neben Klassenzimmern und Verwaltungsräumen auch Mensa, Aula, naturwissenschaftliche Räume und eine Bibliothek. Bis zum 23. Mai läuft die europaweite Ausschreibung, bei der sich 20 Firmen beworben haben. Bereits Anfang Juni werde die Betriebskommission der Stadtwerke wahrscheinlich den Baubeschluss und die Auftragsvergabe beschließen, so Minkel. Dann könne im Juni der erste Spatenstich sein, und im Sommer könnten die Bauarbeiten beginnen.