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„Fahrradartisten“

Mit Musik, spektakulären Sprüngen, einem spannenden „Bike Contest“ und einem bunten Programm wurde der 60000 Euro teure Bikerpark in der verlängerten Danziger Straße am Samstag offiziell eröffnet. Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) war beim Blick auf die Piste und die Show der tollkühnen Freizeitsportler ganz begeistert: „Ich finde es klasse, was die Kinder und Jugendlichen hier machen. Die Jugendlichen sind begeistert vom Heilsberger Bikerpark. Für sie ist der Treffpunkt für Biker einmal etwas anderes als nur immer vor dem Computer abzuhängen.“

Bad Vilbel. Das Amt für soziale Angelegenheiten begleitete gemeinsam mit dem Amt für Stadtentwicklung und dem Bauamt den Bikerpark von Beginn an. Das ehrenamtliche Magistratsmitglied Udo Landgrebe (SPD) sagte: „Es wurde höchste Zeit, dass die Bahn nach jahrelangem Kampf heute eingeweiht wird.“ Dem Projekt im Weg standen die langanhaltende nasse und kühle Witterung im letzten Jahr, durch die sich die Modellierung der Erdhügel für die Bahn erheblich verzögerte. Dann hatte die Untere Naturschutzbehörde des Wetteraukreises einen halbjährigen Baustopp zum Schutz, der in der Umgebung vorkommenden Rebhühner verhängt. Nach dieser Sperrfrist stockte der Bau erneut, weil ein Unternehmen dort illegal Erde ablagerte.

Bei der offziellen Eröffnung des aus 3500 Kubikmeter Erde modellierten Dirtbikeparks blühten auf der zuvor landwirtschaftlich genutzten Fläche roter Klatschmohn, weiße Kamille und gelber Hederich (Acker-Rettich) in einem grünen Meer aus Gräsern und Wildpflanzen. Einzig die stark befahrenen Rampen, Kurven und Fahrwege waren frei von Bewuchs. Frank Mees vom Jugend- und Freizeitzentrum Efzet blickt zufrieden auf den Bikerpark, den Jugendliche aus Bad Vilbel und Frankfurt zu einem der „besten Parks in der Umgebung“ kürten.

Die drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen „sprechen“ mit ihren Herausforderungen absolute Anfänger genauso an wie Fortgeschrittene und die „Dirt Line“ Profi-Dirtbiker. Immer wieder begaben sie sich auf die Piste, um über „Doubles“ und „Tables“ zu brausen oder sich mit gekonnten Sprüngen, spektakulären Figuren und atemberaubenden Tricks auf dem Pump-Track-Parcour in Szene zu setzen. „Am Vortag der Eröffnung haben wir unterstützt von 20 Kindern und Jugendlichen aus Bad Vilbel und Frankfurt zusammen mit Bikerpark-Erbauer Günther Pracht aus Warstein noch einen Feinschliff vorgenommen“, berichtete Frank Mees. „Dabei wurden die Absprungkanten neu modelliert.“ Das ist je nach Auslastung zwei bis drei Mal im Jahr nötig.

Für den Dirtbike- und BMX- Contest fuhren sich viele bereits lange vor der offiziellen Eröffnung auf der Strecke warm. Zu ihnen gehörten die Heilsberger Philipp (12) und Jonas (9) Dudda. „Ich finde die große Rampe sehr gut“, sagte Philipp, der seit eineinhalb Jahren zur Biker-Gemeinschaft des Stadtteils gehört. „Schlecht ist, dass die kleineren Kinder von der Anfängerstrecke manchmal die anderen Strecken kreuzen.“

Zu den Bikern am Eröffnungstag gehörte auch Niko Noah Livakovic (9) aus Frankfurt-Preungesheim. Er war mit seinem Vater Ivo und Cousin Andrej Peterlin (12) aus Zagreb, der gerade in Frankfurt zu Besuch ist, auf der Bahn unterwegs. Niko, der seit seinem vierten Jahr begeisterter Biker ist, sagte: „Ich finde den Bikerpark okay. Allerdings gibt es Strecken, die verändert werden könnten wie die Dirt Line“. Dort könnte der Zwischenhügel auf der Sprungschanze geschleift werden. Da kann man leicht fallen und sich verletzen.“ „Man kann drüber springen, wenn man es kann“, korrigiert ihn sein Vater. Der passionierte Radfahrer kam vor 13 Jahren durch einen Feund zum Mountainbiken. Den Vilbeler Bikerpark entdeckte er mit seinem Sohn vor einigen Wochen. „Ich finde die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Sie bietet Anfängern, Fortgeschrittenen und Könnern viele Herausforderungen. Wir kommen sehr gern hierher, es ist alles top.“ Einen Verbesserungsvorschlag hatte er noch für Frank Mees. „Man könnte hier noch Drop-Batterien für Sprünge nach unten einbauen. Das wäre noch schön.“

Dirtbike-Anfänger Andrej Peterlin schwärmte: „Der Parcours ist eine schöne Gelegenheit sich auszutoben. Mir gefallen die „Runs“ auf dem Pumptrack am besten.

„Bei Stürzen helfen Helme viel“, weiß der Kernstädter Dominik Ernst (23) aus Erfahrung. Im Jugendmobil-LKW des Efzet werden kostenlos Helme, Dirtbikes und-BMX-Räder verliehen. Die Bikecontest-Premiere zur Eröffnung organisierten Mitarbeiter des Efzet, des Szene-Ladens „Wheelspin“ und der Extremsport-Crew von „One Giant Family“. Beim „Best Trick Contest Dirtpark“ hatte jeder Teilnehmer zwei Durchgägne „Runs“ auf einem Trail des Dirtparks. Die Punktrichter vergaben für den gesamten Run zwischen Null und 100 Punkten. Bewertet wurden Schwierigkeitsgrade und saubere Ausführung der einzelnen Tricks. Beim „Pumptrack Challenge“ wurden zwei „Runs“ auf dem Pumptrack gefahren. Hier achteten die Judges auf den „schnellsten Run“ sprich die beste Rundenzeit und eine saubere Ausführung.