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Farbe Orange triumphiert – Der OGV Niederdorfelden richtete im 100. Jahr seines Bestehens die Kreiserntedankschau aus

Niederdorfelden. In den verschiedensten Orangetönen leuchten die Kürbisse, dunkelgrüne Blätter, hellgrüne Äpfel, goldene Ähren und braune Äste ziehen die Blicke auf sich. Bei der Kreiserntedankschau im Bürgerhaus weiß der Besucher kaum, wo er vor lauter Farbenpracht zuerst hinsehen soll. Im Jahr seines 100. Geburtstages bekam der Obst- und Gartenbauverein Niederdorfelden den Zuschlag, die Kreiserntedankschau auszurichten. Denn bei der Vergabe dieser Ausstellung werden die Obst- und Gartenbauer bevorzugt, die ein Jubiläum feiern. „Wir haben das bei einer unserer Kreisvorstandssitzungen angesprochen, und haben dann gleich den Zuschlag bekommen“, berichtet Vorsitzender Stani Czmok.

23 andere Vereine aus dem Kreisverband haben die Niederdorfelder daraufhin eingeladen. „Es ist schön, dass 19 Vereine den Weg nach Niederdorfelden gefunden haben“, freut sich Czmok. Die Aussteller sind von Bergen-Enkheim bis Großkrotzenburg angereist und haben mitgebracht, was der Garten zu bieten hat.

Zwischen den ganzen Obst- und Gartenbauvereinen hat auch der Pomologe Werner Nussbaum aus Schöneck seinen Platz. Er zeigt über 100 verschiedene, größtenteils alte Apfelsorten. Bei ihm lassen die angereisten Gärtner ihre unbekannten Apfelsorten bestimmen und probieren sich durch die große Auswahl durch. „Pomologie“, so erklärt Werner Nussbaum, „hat nicht nur mit Äpfeln zu tun, sondern es handelt sich hier um die Wissenschaft der Sortenkunde bei Obst“.

Am Stand eines heimischen Imkers kann das Leben eines Bienenvolkes beobachtet, und natürlich das süße Erzeugnis der fleißigen Insekten gekauft werden.

Auf allen Tischen sind Obst, Gemüse und Blumen mit viel Liebe und Kreativität dekoriert. Einen besonderen Anreiz dazu bietet die in Aussicht gestellte Prämierung. Eine vierköpfige Jury, bestehend aus Bürgermeister Matthias Zach (Grüne), den beiden Künstlerinnen Ingrid Elmauer und Martina Schoder sowie der Floristin Gudrun Reuter, beurteilt die Aufbauten. Kriterien sind dabei Vielfalt und Kreativität, Informationsgehalt, Thema des Standes und Farbwirkung sowie das Gesamtbild. „Keine einfache Aufgabe“, findet Matthias Zach. Martina Schoder hat allerdings keine Probleme. „Es ist eine Menge toller Ideen dabei, abseits von den üblichen Dekorationen einer solchen Schau“, urteilt sie.

So haben sich einige der Aussteller ein bestimmtes Thema vorgenommen. Die Heldenberger haben die Vermehrung von Pflanzen an verschiedenen Beispielen anschaulich dargestellt. Samen, Absenker, Stecklinge, Okulation oder Wurzelteilung sind nur einige Möglichkei-ten, seine Pflanzen zu vermehren. „Wir lassen uns immer etwas Besonderes einfallen“, erklärt Karl-Heinz Franz, Ehrenvorsitzender des OGV Heldenbergen. Dieser Einfallsreichtum trägt dem Verein schließlich den ersten Platz ein.

Platz zwei belegt der OGV Ronneburg mit einem Hochbeet und einer Kräuterschnecke. Die Obst- und Gartenbauer aus Bergen-Enkheim haben sich Platz drei mit einem Marktstand verdient. Die Preise werden von Kürbiskönigin Susanne I. übergeben.

Das Interesse der Bevölkerung an der Kreiserntedankschau ist groß, überall stehen kleine Gruppen und diskutierten verschiedene Obstsorten. Es werden Tipps und Tricks für eine reiche Ernte ausgetauscht und Rezepte für Kuchen und Kürbiscremesuppe weitergegeben.

Eine besondere Augenweide, aber außerhalb der Wertung laufend, ist die Kürbispräsentation des Gastgebers. Genau 785 Kürbisse schmücken die Bühne im Bürgerhaus. 126 verschiedene Kürbissorten in allen Größen, Formen und Farben sind vertreten. „Jeder im Verein musste für diese Schau Kürbisse züchten“, erzählt Stani Czmok lachend.