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Festspiel-Rekord

Mit frech-frivoler Party-Stimmung im Chicago der 1920er Jahre punktete die Inszenierung „Sugar“ als knapper Publikumsfavorit in dieser Saison. Archivfoto: Deul
Mit frech-frivoler Party-Stimmung im Chicago der 1920er Jahre punktete die Inszenierung „Sugar“ als knapper Publikumsfavorit in dieser Saison. Archivfoto: Deul

Trotz WM und trübem Wetter haben die Burgfestspiele einen neuen Rekord eingespielt – mit 100 000 Zuschauern. Dabei kamen die drei Abendproduktionen ebenso gut an, wie die Kinder-Stücke. Das beruhigt Bürgermeister und Kämmerer Thomas Stöhr, denn nächste Woche wird über den städtischen Zuschuss gestritten.

Bürgermeister Thomas Stöhr, die Dramaturginnen Ruth Schröfel und Angelika Zwack sowie Intendant Claus-Günther Kunzmann haben gut lachen bei Verkündigung dieser Schlussbilanz. Foto: Deul
Bürgermeister Thomas Stöhr, die Dramaturginnen Ruth Schröfel und Angelika Zwack sowie Intendant Claus-Günther Kunzmann haben gut lachen bei Verkündigung dieser Schlussbilanz. Foto: Deul

Bad Vilbel. Die Schauspieler sind weg, jetzt haben die Bühnenbauer die Burg fest im Griff, schweben per Hubbühne zum Abbau der Tribünen hoch. Es wird lautstark geschraubt und gehämmert. Denn schon am Freitag muss das Areal frei sein für das Weinfest.

Gelassen bleiben unterdessen die Macher hinter den Kulissen, Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) und Intendant Claus-Günther Kunzmann. „Mehr als zufrieden“ sei er über die Saison 2014, betont Stöhr. Denn mit genau 100 817 Zuschauern wurde das vorangegangene Rekordjahr noch um 4000 Gäste getoppt. Ein Drittel davon kamen aus Bad Vilbel. Der Zuspruch sei keineswegs selbstverständlich, so Stöhr – vom Zusammenschluss der zehn deutschen Festspielorte haben nur zwei steigende Zahlen erreicht.

Dabei lag auch in Bad Vilbel die Messlatte hoch. Nicht nur wegen der 96 000 Besucher im Vorjahr, sondern auch wegen der Konkurrenz durch die WM und das vor allem im Juli sehr wechselhafte Wetter mit einem Starkregen und dem herbstlichen August, erläutert Kunzmann. Er dankte vor allem „unseren treuen Kunden“, schließlich gingen sechzig Prozent der Karten bereits vor der ersten Premiere im Vorverkauf weg – auch ein hoher Vertrauensvorschuss.

Wer nächstes Jahr kommt, was gespielt wird, das will Kunzmann erst kurz vor dem Vorverkaufsstart der Saison 2015 im November herauslassen. Fest stehe aber, dass die Arbeit mit den Regisseuren fortgesetzt werden soll.

Auch sie haben zu dem soliden Ergebnis beigetragen, dass alle drei Abendstücke mit jeweils rund 15 000 Besuchern ausgewogen besucht waren: mit „Sugar“ (15 932) vor den „Blues Brothers“ (15 094) und „Die Drei von der Tankstelle“ (14 817). Auch das Sprechtheater-Stück „Nathan der Weise“ habe mit 7249 Besuchern nur knapp über dem populäreren Vorjahres-Drama „Romeo und Julia“ gelegen.

Erfolgreich liefen, auch dank der Vorbereitung der Theaterpädagogin Fenja Makosch, die Kinder-Inszenierungen „Pünktchen & Anton“ (13 355) und die Wiederauflage des „Dschungelbuchs“ (13 354) mit eigens beauftragten Kompositionen. Die Kinder-Oper „Entführung aus dem Serail“ kam auf 7066 Besucher. Nicht erwartet hatte Kunzmann die Resonanz im Burgkeller. Die Stücke „King Kong“ und „Nordwind“ standen im Verhältnis 3:2 auf dem Spielplan, dennoch übertrumpfte „Nordwind“ mit 1372 Besuchern „King Kong“ mit 907 Fans deutlich.