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Feuer löschen wie die Profis – Die Karbener Jugendfeuerwehr zeigte bei der Abschlussübung in Petterweil ihr Bestes

Karben. Zur Jahresabschlussübung der Jugendfeuerwehren der Stadt Karben rückten am Samstag in Petterweil 70 Jugendliche aus. Unter Einsatz realistischer Bedingungen setzten sie ihr erworbenes theoretisches Wissen nun in die Praxis um.

Der Schlauch ist angekoppelt, gleich muss das Nass fließen. Doch da trifft ein Schwall kalten Wassers seine Arbeitshose, hat den Baumwollstoff durchtränkt. Doch Jan Hastrich lässt sich nicht ablenken und arbeitet wie ein echter Profi weiter, dreht den Gashebel an der Feuerlöschkreiselpumpe am Löschfahrzeug. Die Kameraden brauchen das Wasser zum Löschen.

Der junge Maschinist ist seit drei Wochen bei der Jugendfeuerwehr in Karben Mitglied. Ein Freund hat ihn geworben. Kürzlich nahm er an der Jahresabschlussübung der Jugendfeuerwehren aus allen Stadtteilen Karbens teil. Er war nicht der einzige „Neue“. „Wir hatten über Jahre große Nachwuchsprobleme. Bei der Jugendfeuerwehr waren nur noch 54 Jugendliche aktiv. Durch gezielte Werbung innerhalb eines Jahres haben wir jetzt einen Mitgliederstand von 98 Jugendlichen erreicht und uns nahezu verdoppelt“, freut sich Stadtjugendwart Markus Dreßler.

Um Jugendliche für die Feuerwehr zu gewinnen, kooperierten die Einsatzkräfte nicht nur mit Schulen, sondern verlegten ihre Übungen mitten in die Stadtteile. Dort wurden sie von der Bevölkerung wahrgenommen. Auch Werbemaßnahmen wie das Verteilen von Schoko-Nikoläusen am Selzerbrunnen, Schauübungen, Flyer und die direkte Ansprache von Kindern an den Tagen der offenen Tür trugen zur personellen Aufstockung der Jugendfeuerwehr bei.

24 Jugendliche konnten in Klein-Karben gewonnen werden, zwölf in Petterweil, weitere Jugendliche auch in den anderen Stadtteilen Karbens. Ihr bisher erworbenes Wissen konnten die Jugendlichen bei dem Einsatz der Abschlussübung unter realistischen Bedingungen demonstrieren.

Simuliert wurde eine Explosion in einer Lagerhalle in der Rodheimer Straße in Petterweil, bei der es zu einem Brand kam. Der Grund der Explosion war unklar. Menschen befanden sich weder in der Halle, noch in den Nebengebäuden, so dass Personenen nicht gerettet werden mussten.

Der Löschangriff der 70 beteiligten Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren erfolgte vom Außenbereich der Gebäude. Junge Atemschutzgeräteträger waren dabei. Sie trugen nachgebaute Atemschutzflaschen aus Plastik. Unterstützt wurden die Jugendlichen von 14 Betreuern und sieben Wehrführern. Neun Einsatzfahrzeuge waren vor Ort. Gelöscht wurde mit Wasser aus 27 Rohren. Während der Übung bewiesen die Jugendlichen nicht nur Schnelligkeit und Disziplin, sondern waren auch mit „Feuer und Flamme“ bei der Sache. Wie Dreßler erklärte, findet jährlich eine Übung im Frühjahr und im Herbst statt.