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Freude auf die »Sommertage« – »Kleine Schwester« des Vilbeler Marktes wird vom 13. – 17. und vom 20. bis 22. August gefeiert

Alles startklar für die Bad Vilbeler Sommertage: Am Freitag kann es losgehen. Auf dem FFH-Parkplatz herrscht jetzt schon Jahrmarkt-Atmosphäre. Die Schausteller haben hier ihre Fahrgeschäfte aufgebaut und die Festwirte ihre Sommergärten im Burgpark errichtet. Foto: Hirschmann
Alles startklar für die Bad Vilbeler Sommertage: Am Freitag kann es losgehen. Auf dem FFH-Parkplatz herrscht jetzt schon Jahrmarkt-Atmosphäre. Die Schausteller haben hier ihre Fahrgeschäfte aufgebaut und die Festwirte ihre Sommergärten im Burgpark errichtet. Foto: Hirschmann

Bad Vilbel. Es wirkte ziemlich surreal, in diesen Zeiten zu sehen, wie am Freitag das beliebten Fahrgeschäft »Breakdancer«, das Kettenkarussell und der Autoscooter, die jedes Jahr auf dem Bad Vilbeler Markt beliebte Anziehungspunkte sind, auf dem Festplatz aufgebaut wurde. Aber sie sind nicht für das größte Volksfest der südlichen Wetterau gekommen. Die schlechte Nachricht: Der wegen Corona abgesagte Markt wird nicht spontan stattfinden. Die gute: Die »Vilbeler Sommertage« wollen ein ganz ähnliches Erlebnis bieten, wenn auch kleiner.

Bürgermeister Thomas Stöhr (rechts) und Thomas Roie (vorne links) unterzeichnen die Sondervereinbarung. Mit dabei sind (von links): Thomas Juszczak vom Ordnungsamt, SPD-Stadtrat Udo Landgrebe, Schausteller Markus Eiserloh und Festwirt Patrick Hausmann. Foto: Niklas Mag

Mehrere Tage hat Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) über der Sondergenehmigung gebrütet. Der Jurist hat diese selbst erstellt, Vorlagen gibt es für solche Fälle keine. Strahlend unterzeichnet Thomas Roie, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Rhein-Main, gemeinsam mit dem Rathaus-Chef am Freitag die Vereinbarung, die es den Schaustellern ermöglicht, das Marktgelände eigenständig und flexibel aufzuteilen. »Das hat viele Vorteile, aber in der Kürze der Zeit wäre das auch gar nicht anders machbar«, erklärt Stöhr. »Denn innerhalb von wenigen Wochen haben Stadt und Schaustellerverband die »Vilbeler Sommertage« geplant. Die kleine, eigenständige Schwester des Vilbeler Marktes.
»Das ist sicher auch ein Stück weit historisch heute. Im Frühjahr haben wir uns bei der Absage des Bad Vilbeler Marktes überlegt, dass wir uns die Möglichkeit offenhalten wollen, ein Sommerfest zu veranstalten.« Dieses soll nun über mehrere Tage gehen und im Prinzip einen Ausschnitt des Vilbeler Marktes darstellen. Im Magistrat sei man sich schnell einig gewesen, das Experiment zu wagen, stimmte auch Udo Landgrebe, der für die SPD als ehrenamtliche Stadtrat, in die Entscheidung miteinbezogen war.

Stadt verzichtet auf Standmieten
Die Schausteller hatten enormes Interesse, so haben wir uns Ende Juni zu einem ersten Ortstermin getroffen, uns später mit dem Gesundheitsamt ausgetauscht und dann mit der Organisation begonnen«, erinnert sich der Bürgermeister. Es sei extrem schwierig gewesen, ein solches Fest in so kurzer Zeit zu organisieren, doch sei man mit dem Schaustellerverband Rhein-Main seit Jahren wegen des Marktes verbunden und so sei dieses logistische Kunststück gelungen.
»Wir verzichten auf die Standmiete, um die Schausteller zu unterstützen. Im Gegensatz zum Vilbeler Markt wird es keinen Umzug geben, keine Veranstaltungen wie den Seniorennachmittag und auch keinen Viehmarkt«, fährt Stöhr fort. Ein großes Festzelt und den Krammarkt werde es ebenfalls nicht geben. Auch solle nicht die große Wiese nördlich der Büdinger Straße zum Parkplatz umgewandelt werden, stattdessen können Autos auf dem Festplatz stehen, das Gelände der Sommertage beschränkt sich auf den FFH-Platz und einen Teil des Burgparks.
Wo normalerweise die Händler des Krammarktes ihre Stände errichten, soll sich in diesem Sommer ein Biergarten-Bereich mit Gastronomie befinden. Rund 30 Beschicker wird es bei den Sommertagen geben. Neben der vom Bad Vilbeler Markt bekannten Gastronomie sind bei den Sommertagen auch Fahrgeschäfte wie der »Breakdancer«, das Kettenkarussell und der Autoscooter vor Ort.

Signal weist auf ein »Zurück ins Leben«
Thomas Roie ist glücklich: »Viele Schausteller haben zuletzt Weihnachten 2019 Geld verdient. Auch den Vilbeler Markt würde es nicht mehr geben, wenn die Schausteller die Pandemie nicht überleben«, warnt er. Deshalb sei er so froh über die Vilbeler Sommertage: »Es ist wichtig, den Mut zu finden, Verantwortung zu übernehmen. Dabei aber der Pandemie natürlich aufmerksam zu begegnen.« Die Bad Vilbeler Sommertage durchzuführen, wertet Roie als wichtiges Signal, »den Weg zurück ins Leben zu wagen«.
Alle nötigen Hygienemaßnahmen sollen auf dem Festgelände eingehalten werden. »Es sind insgesamt weniger Beschicker und eher die, die kurze Wege nach Bad Vilbel haben.« Auch weitere Parallelen zum Vilbeler Markt wird es geben: Ein Gottesdienst, der zwar nicht im Autoscooter stattfindet, dafür aber in den Sommergärten, ermäßigte Preise am Dienstag in der Sommertage-Woche. Der Wetteraukreis wird außerdem am 14. und 15. August mit dem Impfmobil anrücken und ohne Anmeldung Impfungen anbieten. Zweitimpfungen werden dann im September im Kultur- und Sportforum Dortelweil verabreicht.

Bürgermeister Thomas Stöhr war es bei der Pressekonferenz am Freitag zudem wichtig, zu betonen, dass bei der Entscheidung die Sommertage abzuhalten, auch die Bad Vilbeler Gastronomie miteingebunden war. Diese seien sehr zufrieden, dass die Stadt ihnen in großzügigem Umfang vermehrt Flächen für die Außengastronomie genehmigt hatte. Die Bewirtung bei den Sommertagen werde gerne den Schaustellern überlassen. (nma/hir)

Die Öffnungszeiten

Los geht es mit den Bad Vilbeler Sommertagen am Freitag, 13. August. Die erste Festrunde dauert dann bis zum 17. August. Am 18. und 19. ist Pause, dann läuft die zweite Hälfte des großen Sommerfests vom 20. bis zum 22. August. Täglich haben die Schausteller-Geschäfte und die Gastronomiebetriebe von 14 bis 23 Uhr geöffnet, an den Sonntagen bereits ab 12 Uhr. »Wir halten uns also im Prinzip an den Zeitraum, in dem auch der Vilbeler Markt stattgefunden hätte«, so Stöhr. Wie beim Vilbeler Markt haben die Schausteller den Dienstag als Familientag ausgeschrieben, will heißen es gibt vergünstige Angebote. (nma)