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Freude über erneuertes Dorf – Förderprogramm nach neun Jahren und fünf Millionen Euro an Investitionen beendet

Karben. „Wenn alle Brünnlein fließen“ – mit dem passenden Heimatlied eröffnete die Chorgemeinschaft Rendel am Sonntag die offizielle Abschlussveranstaltung des Arbeitskreises Dorferneuerung Rendel mit fröhlichen Klängen.

Rings um den neu gestalteten Brunnen vor dem Alten Rathaus, das die Bücherei des Ortsteils beherbergt, hatten sich zahlreiche Bürger zur Begehung des in den vergangenen neun Jahren erneuerten Ortsteils eingefunden.

Ein Spaziergang durch den historischen Ortskern führte die Gäste in den 2006 eingeweihten Dorftreff, der ebenfalls innerhalb der Erneuerungsmaßnahmen für über eine Million Euro in einer ehemaligen Rendeler Scheune entstand. Im lichtdurchfluteten Ambiente der modernen Halle hatten die 18 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft eine Ausstellung aufgebaut, in der alle 27 Projekte unter dem Motto „Rendel in alten und neuen Bildern“ zu besichtigen waren.

„Es freut mich riesig, dass das Interesse der Bürger so überaus groß ist“, betont der Sprecher des im Jahr 2000 gegründeten Arbeitskreises Dorferneuerung, Rainer Obermüller. „Besonders stolz bin ich auf den vom Steinmetz und Bildhauer Reiner Uhl gestalteten Brunnen“, lächelt er. „Der kann nur hier in unserem schönen Ortsteil stehen, denn er zeigt neben dem Friedberger Doppeladler das Rendeler Wappen.“ Erst vergangenes Jahr wurde das „Wahrzeichen“ fertig, das der Frankfurter Künstler in gestalterischer Anlehnung an das Alte Rathaus in rund drei Monaten schuf.

„Für alle Projekte wurden Gesamtzuschüsse in Höhe von 800 000 Euro bei förderfähigen Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro und Investitionskosten in Höhe von fast fünf Millionen Euro angeschoben“, berichtet Obermüller stolz. Die Projekte umfassten die Bereiche Verkehr, Natur und Umwelt, Wirtschaft und Versorgung, Bauen und Wohnen sowie Jugend, Kultur und Soziales. „Wir haben es geschafft, bei vielen Projekten günstige Lösungen zu finden“, betont der Arbeitskreisvorsitzende. So beispielsweise, indem eine Linde am Kirchenaufgang nicht aufwändig gestützt, sondern schlicht eine neue gepflanzt wurde.

„Naja, vieles war früher schon besser“, seufzt die gebürtige Rendelerin Erika Fratzer beim Betrachten der historischen Ausstellungsbilder.

Auch ihre Schwester Marga Großmüller ist mit den Projekten nur mäßig zufrieden. „Ich hätte mir eine Einkaufsmöglichkeit im Ort gewünscht“, sagt sie. Den Brunnen finden die beiden 1941 und 1944 Geborenen allerdings „sehr hübsch und auch, dass die Straßen inzwischen so viel besser sind. Früher konnte man durch den Ort ja kaum mit dem Fahrrad fahren.“ Bei Kaffee, Kuchen und den feierlichen Reden von Rainer Obermüller und Bürgermeister Guido Rahn (CDU) sinnierten so manche noch weiter über Einst und Heute. (ssp)