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Frisör Gräf lehrt die Kärber schwimmen – Haus der Körperpflege

Karben. Der heute weit über die Grenzen der Stadt bekannte Schönheitssalon „Gräf & Gräf Beauty total“ hatte vor über 50 Jahren in dem „Haus der Körperpflege“ seinen Ursprung. Karlheinz und Rosi Gräf haben ihre Träume wahr gemacht und ihren ersten Friseursalon zu einen erfolgreichen Beauty-Unternehmen mit über 20 Mitarbeitern ausgebaut.
„Das Haus haben wir so um 1966 angefangen zu bauen“, erinnert sich Karlheinz Gräf. Und schon damals hatte der Frisör nicht nur einen Blick für aktuelle Haarmode, sondern auch für das Geschäftliche. Im „Haus der Körperpflege“ wird am 1. August 1968 ein Schwimmbad eröffnet – ein Ereignis, dem auch der Klein-Kärber Bürgermeister Günter Reutzel beiwohnte, wie ein Foto im Firmenalbum belegt.
Das Schwimmbad war damals eine Neuheit. Und nicht nur das, die Gräfs haben, mit einem separaten Eingang, auch eine Sauna eröffnet. „Wir hatten damals die erste Gemischt-Sauna in Hessen“, bemerkt Rosi Gräf.
Auf die Idee gekommen war Karlheinz Gräf durch seinen Sport. „Ich war als Schiedsrichter im Fußball auf einen Lehrgang an der Sportschule in Grünberg und habe dort Schwimmbad und Sauna genossen“, sagt Gräf. Beides gefiel ihm so gut, dass er mit dem Neubau des Hauses auch Schwimmbad und Sauna wahr werden ließ.
„Glück gehört zum Erfolg“, sagt Gräf. Und Erfolg hatte er mit seinem Schwimmbad. Er und vier weitere – die Herren Benesch, Dauth, Bürger und Bauer – machten beim DLRG ihren Lehrschein und gaben fortan Schwimmunterricht. 50 Mark kostete ein Kurs mit zehn Schwimmstunden. Ganze Schulklassen, erinnert sich Gräf, seien zum Schwimmenlernen gekommen. Aber auch Erwachsene lernten, sich im Nass über Wasser zu halten. „Damals war es noch nicht üblich, dass Erwachsene schwimmen konnten. „Es kamen viele Landfrauen-Gruppen“, sagt Karlheinz Gräf. Sogar aus Eichen und Büdingen. So etwa 13, 14 Jahre lang war das Gräfsche Schwimmbad gefragt. Dann habe die Stadt ihr Hallenbad gebaut, so Gräf. Und ganz Geschäftsmann zog er eine Decke über das Becken und vermietete die Räume. Besonders die SPD hatte ihre Versammlungen im ehemaligen Schwimmbad abgehalten. Heute nutzen etwa Beauty-Unternehmen die Gräfschen Räume zu Produktschulungen. Auch Tochter Anne Gräf und ihr Mann Ingo Gräf-Pruy, beide vielfach ausgezeichnete Könner ihres Fachs, geben Seminare rund um die Schönheitspflege. (cwi)