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Geheim: Wie der „Landbote“ nach Vilbel kam

Bad Vilbel. Mit einer Nachtwächterführung werden die Stadtrundgänge des Bad Vilbeler Vereins für Geschichte und Heimatpflege am Samstag, 24. Oktober, fortgesetzt. Treffpunkt ist um 19 Uhr vor dem Brunnen- und Bädermuseum, Marktplatz 3.

Eckhardt Riescher wird bei seinem abendlichen Rundgang von „großen und kleinen Schurken“ berichten, mit denen es der Nachtwächter zu tun hatte. Nebenbei wird erläutert, was ein Hellebarde und ein Zinken ist, wo am ehesten Hühnerdiebe zu vermuten sind und was es mit der Sperrstunde auf sich hat. Dabei wird deutlich welche wichtige Funktion über Jahrhunderte hinweg auf den Nachtwächter einer Stadt als Beschützer der Einwohner und Unterstützer des Bürgermeisters zukam.

Auf seiner Rundtour informiert der Nachtwächter aber auch über die unterschiedlichen Gefängnisse und Arrestzellen, die es in Vilbel gab. Und natürlich darf das konspirative Treffen zu Zeiten des Vormärz in den Gaststätten nicht unerwähnt bleiben, ebenso wenig wie der geheime Transport des von Georg Büchner und Ludwig Weidig verfassten Hessischen Landboten von Offenbach über Vilbel zur Verteilung in der Wetterau. In jener politischen Flugschrift von 1834 wurde unter dem Motto „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ die Willkür der Herzöge und Grafen angeprangert und das soziale Elend der Bevölkerung beschrieben,

Diese öffentliche Kostümführung dauert rund neunzig Minuten. Die Teilnahme kostet 5 Euro pro Person, Schüler und Studierende zahlen 2 Euro, Kinder unter 10 Jahren können kostenlos teilnehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (hir)