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Gehen bei KiK die Lichter aus? – 17 Jahre nach der Gründung droht der privaten Kulturinitiative für 2008 das Aus

Karben. Der Kulturinitiative Karben ist es trotz einer erneuten Kürzung der städtischen Zuschüsse um zehn Prozent erneut gelungen, für den Herbst ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen (siehe Artikel auf dieser Seite). Soweit die gute Nachricht. Die schlechte lautet, dass es unter Umständen das letzte sein könnte, das von den rührigen Mitgliedern geschultert werden kann. Denn ob eine weitere Bezuschussung auch für 2008 erfolgt, ist sehr ungewiss, wie das ehrenamtliche Organisationsteam bestehend aus Elfi Stenger, Nica Malasomma-Jelko, Christine Dächert, Matthias Flor und Jutta Tempelmann, auch im Namen ihrer abwesenden Mitstreiter Magdalena Bock und Michael Wanzek der Presse gegenüber erläuterten.

Vor allem zwei Problemfelder bereitet ihnen Kummer: die Höhe des städtischen Zuschusses und der Zeitpunkt der Zu- oder Absage seitens des Magistrats. Am 11. Juni erhielt das Team wie alle von der Sport- und Kulturförderung der Stadt unterstützten Vereine und Gruppen ein Schreiben von Bürgermeister Roland Schulz, indem dieser für das laufende Haushaltsjahr eine zehnprozentige Kürzung des Zuschusses ankündigte. Bei der KiK deckt der städtische Zuschuss ein Drittel des Etats einer Spielzeit ab. Zwei Drittel bringen die sieben ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder durch „ständiges Klinkenputzen bei potentiellen Gönnern“, Anzeigenakquise für den Programm-Flyer und die moderaten Eintrittspreise auf. Hinzu kommen Einnahmen aus der selbst organisierten Bewirtung der Gäste mit Getränken und Snacks.

Das nunmehr vorliegende Herbstprogramm kam nur zustande, weil das Duo „Faberhaft Guth“ im Rahmen des Kultursommers Mittelhessen auftritt und auch der Musik- und Tanzabend mit „Leaf“ als Kooperationsmodell stattfindet. „Wir wissen leider nicht, ob wir im kommenden Jahr mit städtischen Zuschüssen rechnen können, und wenn ja, ob die Entscheidung so rechtzeitig fällt, dass wir auch konzeptionell ein Frühjahrsprogramm auf die Beine stellen und Verträge machen können“, fasst Elfi Stenger die Problematik zusammen. Im Idealfall werde der städtische Haushalt im Februar/März beschlossen. Zu spät für das KiK-Team, dass bereits jetzt mit den Künstlern in Kontakt treten müsste, um für Frühjahr 2008 verbindliche Vereinbarungen treffen zu können. „Die Künstler planen ihre Auftritte aus verständlichen Gründen immer ein Jahr im voraus“, fügt Nica Malasomma-Jelko hinzu. „Wir brauchen die verbindliche Zusage des Magistrats bereits jetzt, um bei der Auswahl unserer Künstlerinnen und Künstler freie Hand zu haben“, betont das Kik-Team.

In der Region und bei den Künstlern findet das Engagement der Gruppe große Anerkennung. So haben sich die Künstler von „Leaf“ darauf eingelassen, dass ihre Gage sich an den Einnahmen des Abends orientiert. Dank KiK ist Karben seit drei Jahren Teil des „Kultursommer Mittelhessen“. Eine Werbung für die Stadt Karben, die sich sehen lassen kann. Der KiK-Flyer wird in einer Auflage von 45.000 Exemplaren in der gesamten Region verbreitet.