Karben/Bad Vilbel. Ob im unteren Erzweg in Bad Vilbel oder der Hanauer Straße, ob am Knoten Null der B 3 bei Kloppenheim oder in der S-Kurve am Jukuz in Karben – überall dort wird es künftig öfter blitzen. Auf engen und kurvigen Strecken können sich Temposünder in den beiden Städten nicht mehr sicher fühlen.
Dort setzen die Ordnungspolizisten ein neues, 165 000 Euro teures Blitzgerät ein. Es ist doppelt besonders: Erstmals schaffen die Städte ein solches Gerät gemeinsam an. Und erstmals betreiben sie es auch gemeinsam. Das Blitzer-Fahrzeug wird mit einem Mitarbeiter aus jeder Stadt besetzt sein. Damit das auch rechtlich einwandfrei ist, legten die Bürgermeister per Vertrag die Ordnungsbehördenbezirke zusammen. „Das macht den Weg auch für andere Kooperationen frei“, sagt Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). So können sich die Kollegen etwa bei Großveranstaltungen gegenseitig aushelfen.
Nach der Zusammenarbeit beim Standesamt und einer gemeinsamen Zertifizierung ihrer Wälder bauen die Nachbarstädte ihre Kooperationen damit weiter aus. „Wir arbeiten noch an einem Dutzend weiterer Projekte“, kündigt Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an.
Durch die Zusammenarbeit könne das neue Blitzgerät ideal ausgelastet werden, erläutert Rahn. Alle sechs Bad Vilbeler und fünf Karbener Ordnungspolizisten werden im Umgang mit dem Gerät geschult. Es ist auch als stationärer Blitzer in Bad Vilbel nutzbar, wenn einmal kein Mitarbeiter Zeit hat.
Laut Bad Vilbels Ordnungspolizeichef Timo Jehner hat ein Bericht der FNP darüber, dass die Karbener testweise mit dem Gerät arbeiteten, die Kooperation ins Rollen gebracht. „Als ich das las, habe ich Kontakt aufgenommen und unser Interesse geäußert, bei einer Neuanschaffung dabei zu sein.“ Beide Städte stehen bei der Überwachung des fließenden Verkehrs vor dem gleichen Problem: Jahrzehntealte, aufwändig zu bedienende Analogtechnik muss auf moderne, digitale Geschwindigkeitsüberwachung umgerüstet werden.
„Der Test hat schon sehr gut funktioniert“, berichtet der Karbener Ordnungspolizeichef Uwe Axtmann hochzufrieden. „Wir können nun genau an den Gefahrenpunkten blitzen und nicht 100 Meter davor oder dahinter.“ (den)