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Graben für die Halle – In Kilianstädten erfüllen Bauarbeiter Traum von Schule und Vereinssportler

Schöneck. Nach eineinhalb Jahren konkreter Planung und Vorbereitung ist es jetzt soweit: Der Bau der Kilianstädter Dreifeldsporthalle kann beginnen.

Der offizielle Spatenstich ist getan: Bürgermeister Ludger Stüve (SPD), Schulleiter Werner Engel, Architekt Alfred Möller sowie Kreis- und Landespolitiker trafen sich am Montag, um den Baubeginn an der Friedrich-Ebert-Schule zu feiern. Auch viele der ansässigen Vereine ließen sich das Ereignis nicht nehmen: Der Tennisverein Schöneck, der SV Kilianstädten, der Judoclub Schöneck, der SKV Büdesheim und der SV Oberdorfelden wollten die Fakten zur Dreifeldsporthalle erfahren. Nachdem die Niddersporthalle auf dem Kasernengelände geschlossen worden war, bestand Handlungsbedarf.

Stüve habe sich immer für die Sportvereine engagieren wollen, da es für diese bisher kaum Möglichkeiten in Schöneck gegeben habe. Eigentlich habe er wieder eine Sporthalle auf dem Kasernengelände aufbauen wollen. Doch als das Angebot des Main-Kinzig-Kreises kam, eine Dreifeldsporthalle an der Schule zu bauen, zögerte der Bürgermeister nicht lange.

„Das wird eine große Sache“, sagte Stüve. Aber wegen der Finanzmisere wohl auch erst mal die letzte größere. Danach müsse die Gemeinde ihren Gürtel enger schnallen, kündigte Stüve an. Auch könne dieser Bau nur durch Landeszuschüsse bewältigt werden.

Das Projekt koste insgesamt 4,2 Millionen Euro. Der Kreis übernehme 48 Prozent der Bausumme, 845 000 Euro kämen als Landeszuschuss hinzu. Die Gemeinde müsse den kleinsten Teil der Ausgaben tragen.

Stüves besonderer Dank galt dem Architektenbüro Möller aus Bad Nauheim. „Auf Architekt Möller gehen viele Ideen zurück.“ Diese habe er in Zusammenarbeit mit den Fachplanern entwickelt.

So werde die Dreifeldsporthalle nach dem Passivhausstandard gebaut. Auch sei die Dachform noch verändert worden. Statt eines Pultdaches werde ein Runddach gebaut, damit die Gemeinde darauf eine Photovoltaikanlage bauen könne. Von dem damit gewonnenen Strom profitierten die Bürger.

Für Möller war es der „Tag der Aufbruchstimmung“. Nachdem er und sein Team eineinhalb Jahre lang nur geplant hätten, könne er nun endlich die Ideen in die Wirklichkeit umsetzen. Laut Möller gab es drei große Herausforderungen: Zum einen soll die alte Sporthalle erhalten bleiben, bis die neue fertig gestellt ist. Somit gibt es keinen Unterrichtsausfall. Zum anderen soll der alte Baumbestand stehen bleiben, gleichzeitig aber auch neuer hinzukommen. Die dritte Herausforderung kommt auf die Bauarbeiter und Schüler zu. Denn die unmittelbare Nähe zur Schule erfordert sowohl Rücksichtnahme seitens der Bauarbeiter als auch eine gewisse Obacht der Schüler. Zudem sei das Besondere an der energetisch wirtschaftlichen Halle, dass schon jetzt klar sei, wie teuer sie werde, sagte Möller. Das liege daran, dass bereits alle Aufträge vergeben worden seien.

Da die Bauarbeiten wegen der Fördermaßnahmen noch in diesem Jahr beginnen müssten, werde bereits die Baustelle eingerichtet, erklärte Stüve. Das sei der offizielle Start. Die Bauarbeiten selbst gingen dann im Januar los.

Sobald die Dreifeldsporthalle fertig und die alte Sporthalle abgerissen worden sei, würden auf dem Platz der alten Sporthalle Parkplätze gebaut. Insgesamt 41 Stellplätze stünden den Sportlern dann zur Verfügung, sagte Architekt Möller.

In der neuen Halle, die behindertengerecht gestaltet werde, könnten alle Sportarten ausgeführt werden. Außerdem sei genügend Raum für Großveranstaltungen und Turniere. Es gebe Mehrzweckräume, Küchen, Duschen – und die Halle sei äußerst robust und strapazierfähig. Insgesamt könnten 256 Zuschauer auf der Tribüne Platz finden.