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Großes Interesse beim Kita-Bewerbertag im Rathaus

Mehr als 30 Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte informieren sich über Konzepte der städtischen Kitas bei deren Leitungen, auf Fotowänden und in Videos. Foto. Fauerbach
Mehr als 30 Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte informieren sich über Konzepte der städtischen Kitas bei deren Leitungen, auf Fotowänden und in Videos. Foto. Fauerbach

Bad Vilbel. Bei freien und städtischen Kita-Trägern in Bad Vilbel fehlen mehr als 100 Betreuungsplätze. Die Stadt stieß mit ihrem Bewerbertag für Erzieherinnen und Erzieher und pädagogisches Fachpersonal auf großes Interesse.
Von 11 bis 14 Uhr informierten sich mehr als 30 Besucherinnen und Besucher an den elf Ständen der städtischen Kitas. »Viele standen bereits vor 11 Uhr vor dem Eingang«, berichtete Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD). Sie, Jörg Heinz, Fachbereichsleiter Soziale Sicherung, und die Kita-Leitungsteams an den Ständen freuten sich nicht nur über das Interesse der Fachbesucher und Interessenten, sondern auch darüber, dass die meisten gleich eine Bewerbungsmappe mitgebracht hatten – und im Anschluss an ihren Rundgang durch das Rathaus-Foyer um ein Vorstellungsgespräch mit dem Personalrat baten.
Quereinsteiger und
16 Gründe für Bad Vilbel

Viele der Besucher waren durch die Auftritte der Stadt in Berufsschulen, Social-Media-Posts oder durch Eltern, die den Bewerbertag via Facebook und WhatsApp mit Bekannten teilten, aufmerksam geworden. Zu den Interessenten gehörte Fachpersonal, das sich beruflich neu orientieren möchte – etwa nach Erziehungszeiten oder mit dem Wunsch, Arbeitszeit auszubauen oder zu reduzieren.
Ebenfalls gekommen waren Quereinsteiger, die sich über den Erzieherberuf informieren wollten sowie Interessierte, die im Ausland studiert haben. Einige hatten sich bereits vorab auf dem neuen Onlineportal »Quellen-Kids-online« informiert und sich Videos der einzelnen Kitas angesehen. Auch der Flyer des Kita-Büros »16 Gründe, warum ich mich für die Stadt Bad Vilbel entscheide« fand bei den Besuchern Anklang. Auf dem Flyer nennen Erzieher 16 Gründe, warum sie in städtischen Kitas arbeiten.
An den elf Ständen konnten die Besucherinnen und Besucher den Kita-Leitungen gezielt Fragen stellen und sich über die Einrichtungen und deren verschiedene Konzepte informieren. Zu den unterschiedlichen Kita-Konzepten gehören Sport-Kitas wie die »Quellenhüpfer« und die Kita »Rasselbande«, Naturpädagogik wie in den Kitas »Auenland« und »Villa Wichtelstein« sowie Krabbelstuben wie »Auenland« und »Kinderwelt«.
Sportschwerpunkt
und Naturpädagogik

Im vergangenen Jahr gehörte Sonja Seyhan zu den Besucherinnen des Bewerbertags. Inzwischen ist sie als stellvertretende Kita-Leiterin in der »Villa Wichtelstein« auf dem Heilsberg beschäftigt. Als Gründe, warum sie sich nach 20 Jahren als Erzieherin in einer Frankfurter Einrichtung, für einen Arbeitsplatz in Bad Vilbel interessiert hatte, sagte sie: »Ich wollte mich beruflich verändern.«. Inzwischen wohnt sie auch in der Quellenstadt.
Die »Villa Wichtelstein« verfüge derzeit über vier Gruppen, bekomme aber durch einen Neubau Platz für zwei weitere Gruppen. »Dann haben wir drei Ü3-, zwei U3- und eine altersgemischte Gruppe.«
Interesse
aus der Nachbarschaft

Zu den Besuchern gehört eine Interessentin, die in Bad Vilbel wohnt und in Frankfurt als Erzieherin arbeitet. »Ich interessiere mich für das Angebot des Kita-Büros, plane eine berufliche Veränderung. Dieser Bewerbertag ist eine tolle Möglichkeit, sich unverbindlich zu informieren sowie sich erste Eindrücke über die Einrichtungen auf den Fotos an den Ständen und den Videos im Netz zu verschaffen. In Gesprächen mit dem Fachpersonal habe ich positive Eindrücke vom Fachpersonal, über die Einrichtungen und Konzepte erhalten.«
Gründe für einen Wechsel nach Bad Vilbel sind bei vielen Interessierten die beruflichen Perspektiven, 95 Prozent der Leitungskräfte waren bereits zuvor bei der Stadt beschäftigt, die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, ein zusätzlicher freier Tag, Jobticket, nur wenige vorgegebene Urlaubstage, moderne Kita-Gebäude mit großzügiger Kita-Ausstattung und die Bezahlung nach der Entgeltgruppe 8b – mehr als viele andere Kita-Träger in der Region.
Gekommen war auch ein Erzieher-Azubi im zweiten Lehrjahr. »Ich interessiere mich vor allem über die verschiedenen Konzepte und die Schwerpunkte der elf Kitas.«
Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm informierte, dass die Stadt 776 Betreuungsplätze in städtischen Kitas anbiete, von denen 13 Plätze derzeit aufgrund von Erziehermangel nicht besetzt sind. Bei freien und städtischen Kita-Trägern in Bad Vilbel fehlten insgesamt mehr als 100 Betreuungsplätze. Aufgrund der angespannten Situation konnte nicht jedem Kind ein Platz angeboten werden. »Wir würden gerne noch viel mehr Kindern einen Betreuungsplatz anbieten, die Räume sind da. Aber ohne Personal können wir das Betreuungsangebot einfach nicht ausbauen«, bedauert Müller-Grimm.
»Es ist unglaublich schwierig, Kita-Personal zu finden. Die Situation ist nicht neu, sie betrifft alle Kitas und alle Träger und verschärft sich zusehends«, ergänzt Jörg Heinz, Fachbereichsleiter Soziale Sicherung. Derzeit sind bei der Stadt 20 Stellen für Erzieherinnen und Erzieher ausgeschrieben, die bisher nicht besetzt werden konnten. Zusätzlich bietet die Stadt 15 Ausbildungsplätze pro Jahr für Erzieherinnen und Erzieher an.
Von Christine Fauerbach