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Grüne Zukunft der Schwarzen – Umweltministerin erklärt neue Wege der Energieversorgung

Karben. Es hätte wohl auch eine Veranstaltung der Grünen sein können, als der Wetterauer Kreisverband der Jungen Union vor wenigen Tagen „Bei Anna“ in der Christinenstraße das Thema „Energieversorgung“ diskutierte.

Das war kein Zufall, wie die Gastrednerin, Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU), im gut besuchten KSG-Saal sogleich zu verstehen gab. „Wir müssen uns an die Spitze der Bewegung setzen“, zitierte sie das CSU-Denkmal Franz-Josef Strauß und fügte triumphierend hinzu: „Jetzt gehen den Grünen die Themen aus.“ Puttrich räumte auch mit der verbreiteten Meinung auf, die CDU habe den Atomausstieg erst in der Folge der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima entdeckt. „Nein, die Atomkraft ist nicht das Markenzeichen der CDU. Die Atomkraft hat die SPD ursprünglich gefordert. Die CDU hat sich nur aus wirtschaftlichen Gründen angeschlossen“, sagte Puttrich und betonte: „Der Ausstieg aus der Atomkraft war von allen beschlossen. Die Frage war nur: Ausstieg wann?“ Dem widerspreche auch nicht die kurz vor Fukushima beschlossene Laufzeitverlängerung für marode Meiler. Japan habe das Risiko der Nuklearnutzung allen deutlich gemacht und über 90 Prozent der Deutschen lehnten die Atomkraft ab. Die Hessen-CDU habe schon im April „den Energiegipfel gewagt“ und in dem Gremium die unterschiedlichsten Interessen unter ein Dach gebracht.

Als später die Diskussion mit dem Publikum eröffnet war, wunderte sich eine Teilnehmerin, dass die Wende der CDU in der Öffentlichkeit „nicht gut weg gekommen ist“. Puttrich antwortete mit Hinweis auf die Medienlandschaft: „Die legt die Dinge kurz dar und geht nicht in die Tiefe.“ Die Nutzung alternativer Energien – Wind, Sonne, Biogas – waren Stichworte, die Kreisvorsitzender Sebastian Wysocki dem Bürgermeister der gastgebenden Stadt Karben, Guido Rahn (CDU), gab. Der berichtete stolz, dass mit dem ganzheitlichen Energiesparkonzept und der Inbetriebnahme des Millionenprojekts Biogasanlage Karben, den Solardächern und den zwischen Burg-Gräfenrode Richtung Kaichen und Petterweil Richtung Bad Homburg geplanten Windparks die Stadt zu 30 Prozent Selbstversorger werde. 100 Prozent seien angestrebt. (hgm)